Wie das Internetportal baunetz.de verkündet, verstarb am 15.03.2020 der italienische Architekt Vittorio Gregotti im Alter von 92 Jahren in Folge einer Erkrankung mit dem Corona Virus in Mailand. Gregotti galt als letzter lebender Vertreter des Razionalismo in der Architektur. Der Architekt, der unter anderem Bauten wie das Olympiastadion in Barcelona, das Centro Cultural de Belém in Lissabon (1988), die Renovierung des Luigi-Ferraris-Stadions in Genua (1990) und das Grand Théatre de Provence in Aix-en-Provence (2007) verantwortete, hatte sein Büro 2017, anlässlich seines 90. Geburtstages geschlossen, allerdings nicht aus Altersgründen, sondern weil er meinte, dass sich Niemand mehr für Architektur interessiere.

Nach seinem Studien, das er 1952 abschloss arbeitete der unter anderem als Redakteur bei Casabella, bevor er 1974 gemeinsam mit Pierluigi Cerri, Augusto Cagnardi und Hiromichi Matsui in Mailand das Büro Gregotti International eröffnete. Zu dieser Zeit, von 1974 bis 1976 war Gregotti auch Direktor der Sektion Bildende Kunst und Architektur, der Biennale in Venedig, noch bevor die beiden Bereiche getrennt programmiert wurden.

Zu wichtigen Projekten Gegrottis zählen etwa die Torhäuser in der Lützwostraße in Berlin und der Umbau der ehemaligen Pirelli Werke im Mailänder Viertel Bicocca, das unter seiner Ägide zu einem Wissenschafts- und Technologizentrum umgebaut wurde. In Palermo plante Gregrotti den Sozialwohnungsbaukomplex ZEN, Montreuil bei Paris den Hauptsitz von Air France in. Zu den von ihm entworfenen Gebäuden zählen zahlreiche Universitäten und Kultureinrichtungen wie etwa das Teatro degli Arcimboldi in Mailand, das Pariser Konzerthaus „La Gaîté de Paris“, das Guggenheim-Museum in Venedig sowie die Universität Kalabrien in Cosenza.