Bischöfe beraten über Migrationsfragen

Bari/APULIEN. Seit Mittwoch, 19. Februar 2020, treffen sich im süditalienischen Bari hochrangigen Kirchenvertretern aus dem Mittelmeerraum, um bei der Konferenz mit dem Titel „Mittelmeer, Grenze des Friedens“ über Entwicklungs- und Friedensfragen hinsichtlich der aktuellen Lage im Mittelmeer zu beraten. Mehr als 50 Bischöfe und Patriarchen aus 20 europäischen, afrikanischen und nahöstlichen Mittelmeer-Anrainerstaaten kommen bis Sonntag zusammen, die Abschlusserklärung, die bis zum Ende des Treffens erarbeitet wird, soll Papst Franziskus übergeben werden, der seinen Besuch für den letzten Tag der Konferenz angekündigt hat. Das Kirchenoberhaupt wird in der Nikolaus-Basilika von Bari eine Rede halten, zu der anschließenden Messe in der Innenstadt erwarten die Organisatoren bis zu 40.000 Teilnehmer. Als Gäste werden auch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und Ministerpräsident Giuseppe Conte erwartet.

Vertreter verschiedener Kirchen

Bereits 2018 waren ranghohe Kirchenvertreter in der apulischen Stadt bei einem von Papst Franziskus anberaumten Friedens- und Gebetstreffens für den Nahen Osten zusammengekommen. Zu den Teilnehmern gehörten damals der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel sowie ranghohe Führer anderer Ostkirchen. In diesem Jahr liefern unter anderem der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina, Kardinal Vinko Puljic, der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, sowie der Erzbischof von Algier, Paul Desfarges größere Redebeiträge, am Sonntag endet die Konferenz mit einer Rede von Papst Franziskus.

Das Mittelmeer als Brücke für alle Christen und Nichtchristen

Bereits im Vorfeld äußerte sich Kurienkardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Ostkirchenkongregation, zum Bari-Treffen: Es gehe darum „ein Bewusstsein für die Krise“ im Mittelmeerraum zu schaffen, die Kirchen seien hier dazu aufgerufen, eine angemessene Antwort zu geben. Sandri betonte, dass das Mittelmeer „keine Mauer, sondern eine Brücke für alle Christen und Nichtchristen“ seien müsse.
In eine ähnliche Richtung gehen die Aussagen Kardinal Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua und Vorsitzender des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der in Hinblick auf das bevorstehende Treffen betonte, dass Europa sich nicht vom Leid anderer abwenden dürfe. Es sei falsch, den vielen Flüchtlingen auf ihrer „Reise der Verzweiflung“ tatenlos zuzusehen und verweist auf die Verantwortung der Kirchenvertreter und die Eindeutigkeit des Evangeliums: „Wer - aus welchen Motiven auch immer - das Elend und die Furcht anderer ausnutzt, verliert seine Menschlichkeit.“ Daher müsse Europa eine politische Lösung für das Phänomen Migration finden – „ohne Heuchelei und verborgene Interessen“.

Die wichtigsten Ergebnisse der Konferenz werden im Abschlusspapier zusammengefasst, das, wie die Italienische Bischofskonferenz ankündigte, dem Papst übergeben werden soll. Auch besteht die Hoffnung, dass zu bestimmten Fragen konkrete Einzelinitiativen geplant und realisiert werden können- etwa verbindlichen Zusagen zur Aufnahme von Flüchtlingen, die es in der Vergangenheit vermehrt gegeben hat.

Richiesta Informazioni

contatta la nostra agenzia

Questo modulo di contatto raccoglie il tuo nome, e-mail e il tuo contenuto. Per maggiori informazioni, consulta la nostra pagina di Privacy policy.

Zero 39 news agency | USt-IdNr: DE 313775208 | Steuernummer 04724950537 | by Graficamente Studio | Privacy Policy