Der Countdown zur größten Weltausstellung aller Zeiten läuft: Die Expo 2020 in Dubai

Am 20. Oktober 2020 steigt im Wüstenstaat Dubai, bekannt für diverse Superlativen- vom höchsten Haus, zum teuersten Eis der Welt- die größte Expo der Geschichte. Auf einem Areal von 4,38 Quadratkilometer präsentieren sich 192 Länder. Die Veranstalter erwarten vom 20. Oktober 2020 bis zum 10. April 2021 25 Millionen Besucher zur Weltausstellung, die unter dem Motto „Connecting minds, creating the future“ thematisch in drei Bereiche aufgeteilt ist: Nachhaltigkeit, Chancen und Mobilität. Bis auf den Pavillon der Gastgeber findet sich jedes Ausstellerland in einem dieser Themenfelder wieder. Während sich der deutsche Pavillon, der offiziell „Campus Germany“ heißt, auf das Thema Nachhaltigkeit fokussiert, widmet sich der italienische Pavillon der Ästhetik als verbindendes Element zwischen Kreativität und Wissen und ist inhaltlich dem Themenfeld Chancen zugeordnet.

Die Weltausstellung

Wie auf Wikipedia zu lesen ist, wurde die erste Weltausstellung, auch als Exposition Universelle Internationale, Exposition Mondiale (Expo) oder World’s Fair bezeichnet, 1851 im Londoner Hyde Park auf Anregung Prinz Alberts unter dem Titel „Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations“ abgehalten. Seither gilt die Expo als Leistungsschau der teilnehmenden Länder, deren industriellen Errungenschaften und kunsthandwerklichen Fähigkeiten. Während die erste Expo noch in einem Gebäude abgehalten wurde, haben sich seit der Pariser Weltausstellung im Jahr 1867, bei der die Nachfrage an ausstellenden Ländern so hoch war, dass aus Platzmangel die Länderpavillons eingeführt wurden, das Konzept der Länderpavillons bis heute gehalten. Der Eiffelturm wurde übrigens erst im Zuge der Pariser Weltausstellung von 1889 errichtet, die bis heute als die nachhaltigsten gilt. Denn die anlässlich der bis 1914 weltweit in vielen Metropolen abgehaltenen Weltausstellungen wurden oftmals zahlreiche Gebäude errichtet, die nach der Veranstaltung abgerissen und nicht weiter genutzt wurden.

Im Verlauf der nun beinahe 200-jährigen Geschichte der Weltausstellungen hat sich die Konzeption der Veranstaltung, die seit 1928 vom Bureau International des Expositions (BIE) vergeben bzw. anerkannt wird und drei bis sechs Monate dauert, entsprechend anderer gesellschaftlicher und technischer Umbrüche und Neuerungen verändert.

Nach wie vor, auch im digitalen Zeitalter, ist die Weltausstellung, die im Abstand von 5 Jahren stattfindet, der Anlass, zu dem die Weltgemeinschaft, repräsentiert durch Länder, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen zusammenkommt, um grundsätzliche, die ganze Menschheit betreffende Fragen zu thematisieren und Errungenschaften und Innovationen zu präsentieren.

So befassen sich die neueren Ausgaben der Expo mit den dringenden Fragen der Menschheit, bei den jüngsten internationalen Ausstellungen, zu denen im Schnitt 15 bis 20 Millionen Besucher kommen, wurden daher Leitthemen wie Urbanismus (2010 in Shanghai), oder Ernährung (2015 in Mailand) behandelt. Nach wie vor werden bei den Weltausstellungen Technik, Kultur und Unterhaltung miteinander verbunden, alleine die Architektur des Ausstellungsgeländes setzt, wie auch in diesem Jahr in Dubai, Maßstäbe.

Dubai 2020

Die Vereinigten Arabischen Emiraten und besonders Dubai, sind bekannt für ihre vor allem auch architektonischen Superlative. So wundert es nicht, dass auch der zentrale Platz der Expo in Dubai, die Al Wasl Plaza, eine 70 Meter hohe Kuppel besitzt, das in Wabenstruktur konstruierte Dach schafft die Möglichkeit einer 360-Grad-Projektionsfläche. Al Wasl ist im Übrigen, dem Motto „Connecting minds, creating the future“ folgend, das arabische Wort für Verbindung sowie der historische Name Dubais. Genau wie der zentrale Platz, wurde die gesamte Anlage der Weltausstellung mit allem aufzubringenden technischen, architektonischen und inhaltlichen Know-How gestaltet.

50 Bänke- 50 Begriffe

So ist das Expo Gelände wie ein Gedicht von kalligrafischen Bänken umschlossen- einem benutzbaren Kunstwerk mit poetischer Message, für die der gefeierte britische Architekt Asif Khan gemeinsam mit Lara Captan, der Expertin für arabischen Topografie, verantwortlich ist. 50 Bänke in Form von im Crowdsourcing gewählten Begriffen, die auf alle Themenbereiche verteilt werden, bilden ein Kunstwerk mit praktischem Nutzen.

Die Bänke verbinden Form und Funktion. Hier können Besucher verweilen und die unzähligen Eindrücke auf sich wirken lassen. Jedes Design entspricht einem Wort in dreidimensionaler arabischer Schrift. Die Wörter stammen von Social-Media-Followern von Expo 2020, die gebeten wurden, Begriffe vorzuschlagen, die für sie die Expo, ihre Unterthemen (Chancen, Mobilität und Nachhaltigkeit) sowie die VAE am besten repräsentieren. 30 junge Berufstätige aus den Emiraten trafen dann die Endauswahl und entschieden, wo die auf Schriftzeichen basierenden Bänke auf dem Gelände aufgestellt werden sollten.

Das Design wurde mit viel Liebe zum Detail entworfen unter Berücksichtigung der internationalen und regionalen Bedeutung der Wörter, ihrer Form als dreidimensionale Bank, des Themenbereichs, in dem sie platziert werden, und des Materials, aus dem sie hergestellt werden. Beispielsweise ist die Bank für das Wort „Vision“ transparent, während die Bank für das Wort „Traum“ aus einer Reihe von Hängematten besteht.

Das Design fordert zudem zu unterschiedlichen Verhaltensweisen auf. Manche Bänke stellen lang gezogene Wörter dar und laden zum Sitzen und Nachdenken ein. Andere bilden kürzere, kreisförmige Formen, die Gespräche und die Interaktion mit anderen Menschen anregen sollen.

Die Themen- und Länderpavillons

192 Länder sind auf der Expo 2020 in Dubai vertreten, die Länderpavillons sind, bis auf den der Vereinigten Arabischen Emirate als Gastgeberland je einem der drei Themenaspekte Nachhaltigkeit, Chancen und Mobilität zuzuordnen, denen jeweils ein eigener Pavillon gewidmet ist.

Nachhaltigkeit, Chance und Mobilität

Im Nachhaltigkeitspavillon „Terra“, gebaut aus 1000 Solarzellen, geht es schon äußerlich um Fragen der Nachhaltigkeit. Hier werden sowohl positive als auch negative Aspekte des menschlichen Handelns in Bezug zur Mutter Erde thematisiert, mit dem Ziel den persönlichen Einfluss eines jeden Menschen auf die Umwelt zu verdeutlichen.
Nach einem Besuch hier, empfiehlt sich die Besichtigung des Chancen Pavillons, denn hier stehen innovative Lösungen zu den globalen Problemen im Mittelpunkt.
Eines dieser wichtigen Themen, das Probleme verursacht und für das Lösungen gefunden werden müssen, bildet den dritten Themenbereich: die Mobilität. Im diesem Schwerpunkt gewidmeten Pavillon macht der Besucher eine Zeitreise in die Geschichte der Mobilität, ausgehend vom Bagdad des neunten Jahrhunderts bis in die Zukunft mit autonom fahrenden Fahrzeugen.

Der Falke von Dubai

Der Pavillon des Gastgeberlandes besticht bereits durch sein Design, und sieht entsprechend dem Wappentier der Vereinten Arabischen Emirate wie ein riesiger stählender Falke aus. Ein Falke wurde auch vom Gründer der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Zayed bin Sultan al-Nahyan, ausgeschickt worden sein, um die Stämme der Region zu vereinen.

Campus Germany

Deutschland präsentiert sich mit dem „Campus Germany“ didaktisch und als Bildungsnation. Präsentiert werden Ideen und Konzepte aus dem Umweltschutz. Die Besucher durchlaufen hier entsprechend einer Universität mit Immatrikulation am Eingang verschiedene Seminare, etwa das Energy oder das Future City Lab, um dann nach erfolgreichem Uniabschluss in die „Graduation Hall“ zu gelangen. Hier darf das neue Wissen- gemeinsames Engagement bewegt- angewendet werden. Denn nur wenn die Besucher gemeinsam im richtigen Takt schwingen, kommen die hier angebrachten Schaukeln in Gang. Da Wissen hungrig macht, reicht das Angebot im deutschen Restaurant vom Sauerbraten über Spätzle und Currywurst bis hin zum Bayrischen Bier. Auf der Expo ist nämlich das sonst in Dubai geltende strikte Alkoholverbot zum Teil aufgehoben.

Beauty Connects People

Unter dem Motto “Beauty Connects People” hat sich Italien im Themenbereich Chance angesiedelt und verhandelt hier, in historischer Kontinuität Ästhetik als verbindendes Element zwischen Kreativität und Wissen. Unter einem Dach aus den umgedrehten Rümpfen von drei Schiffen erzählt der Italienische Pavillon eine Geschichte von Kultur, Kunst, Nachhaltigkeit, Bildung, Wissenschaft, Sicherheit und Innovation. In Anlehnung an die Schifffahrtsrouten im Mittelmeer gehen Besucher auf eine Reise durch die Geschichte, von der Vergangenheit bis in die Zukunft.

Das Design und die Struktur des Pavillons, inspiriert von der traditionellen „Piazza“ sowie von Gärten, Landschaften und Regionen Italiens, spiegeln die Fähigkeiten, Produkte und Innovationen italienischer Firmen und Gruppen wider, wobei besonders ihre Erfahrungen in Bereichen wie „biozirkulärer“ Wirtschaft und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen.

Die Expo in Dubai läuft vom 20. Oktober 2020 bis zum 10. April 2021.

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