Wie aus kürzlich veröffentlichten Daten der Eurostad hervorgeht, wurden 2019 innerhalb der EU mehr als 3 Milliarden Liter Eiscreme, 6 Prozent mehr als im Vorjahr, produziert. Dabei verweisen die deutschen Eisproduzenten, die mit 635 Millionen Litern Eis für ein Fünftel der europäischen Eisproduktion sorgen, die italienischen "pasticceri“, die insgesamt 554 Millionen Liter Speiseeis herstellten, auf Platz zwei. Zwar liegt Frankreich vom Produktionsvolumen hinter den beiden Ländern, doch wird Eiscreme aus den westlichen EU-Ländern Frankreich und den Niederlanden in größeren Mengen exportiert- wobei von den 222.000 Tonnen Speiseeis, das aus der EU in nicht EU Länder geliefert wurde, das meiste (128.000 Tonnen) nach Großbritannien ging.

Wer glaubte, dass Italien mit dem berühmten Gelato Europas größter Eisproduzent sei, den belehren die kürzlich von Eurostad veröffentlichten Zahlen des Besseren. Zumindest 2019 wurde in der Bundesrepublik Deutschland mehr Speiseeis produziert, als in jedem anderen EU Land. Ein Fünftel der europäischen Eisproduktion, 635 Millionen Liter, wurden hier hergestellt, wohingegen für Italien, woher 18% der gesamten Eisproduktion der EU stammen, der Wert von 554 Millionen Litern zu Buche steht.

Auch auf dem Speiseeismarkt wird im- und exportiert. So kommen die EU-Mitgliedstaaten auf eine Exportmenge von 222.000 Tonnen Eiscreme in Nicht-EU-Länder im Gesamtwert von 723 Millionen Euro. In die entgegengesetzte Richtung wurden 82.000 Tonnen Speiseeis mit einem Gesamtwert von 180 Millionen Euro aus nicht EU-Ländern eingeführt. Bei Exporten aus der EU nimmt Europas drittgrößter Produzent Frankreich mit 55.000 Tonnen den ersten Platz ein, gefolgt von den Niederlande, die 35.000 Tonnen Eis exportierten, was 16% der gesamten Nicht-EU-Exporte entspricht, gefolgt von Deutschland (29.000 Tonnen oder 13%), Italien (18.000 Tonnen oder 8%) und Spanien (16.000 Tonnen oder 7%).

Man könnte fast behaupten Speiseeis sei europäischer als die EU selber. So ist Hauptimporteur von EU-Eis im nicht EU-Ausland das Vereinigte Königreich, wohin 128.000 Tonnen der EU-Eisexporte in Drittländer gingen. Der ehemalige EU Staat ist auch gleichzeitig der größte Importeur. Die Einfuhren von Speiseeis aus Nicht-EU-Ländern stammten 2019 hauptsächlich aus dem Vereinigten Königreich (57.000 Tonnen Eiscreme oder 70% der Nicht-EU-Eiscremeimporte), aus Serbien (16.000 Tonnen oder 19%) und aus der Schweiz (2.000 Tonnen) oder 2%), die auch als einer der Hauptabnehmer der EU Produktion (12.000 Tonnen, das entspricht 5%) gilt. Alleine 7.000 Tonnen EU-Eiscreme, 3% der Exporte, gehen auf die weite Reise und werden am chinesischen Markt angeboten.