Diese Woche findet in Essen bereits zum 30. Mal die Techno Classica, die besucherstärkste Oldtimermesse der Welt, statt. Mit mehr als 1.250 Ausstellern aus über 30 Nationen ist die Messe eine der bedeutendsten Oldtimer- und Sammlerfahrzeuge-Ausstellungen überhaupt. Zu den Highlights in diesem Jahr zählt die Sonderschau „Le Mans Legends“ in Halle 6 in der Ikonen des französischen Langstrecken-Klassikers zu besichtigen sind. Ein weiteres must-see für Oldtimerfans ist der Stand des berühmten Oldtimer-Rennens, der Mille Miglia, das in diesem Jahr, vom 16.-19. Mai, bereits zum 36. Mal ausgetragen wird. Alles über den berühmten Dreieckskurs von Brescia über Rom zurück nach Brescia kann man in Halle 3, Stand 130 erfahren.
Die Mille Miglia
Freunde des Motorsports und Oldtimerfans bekommen bei dem Wort Mille Miglia (Mille „Tausend“, Miglia „Meilen“) leuchtende Augen. Das traditionsreiche Autorennen, das erstmals im Jahr 1927 auf öffentlichen Straßen über einen Dreieckskurs im Norden Italiens ausgetragen wurde, ist heutzutage der Treffpunkt für Oldtimerfans.
Von vier jungen Männern aus Brescia ins Leben gerufen, in der Absicht ihre Stadt zu einem Motorsportzentrum zu machen, gehörte der Klassiker unter den Langstrecken-Straßenrennen teilweise sogar zur Sportwagen-Weltmeisterschaft und wurde mit einzelnen Unterbrechungen bis 1957 jährlich abgehalten. Ein schrecklicher Unfall des Spaniers Alfonso de Portago im Ferrari forderte mehrere Todesopfer, darunter auch Kinder. In den folgenden Jahren fanden teilweise noch Rennen statt, jedoch nicht mehr auf einem Kurs durch ganz Italien.
Vom Straßenrennen zum Oldtimerschaulaufen
Die Neuauflage Mille Migia Storica wird seit 1977 veranstaltet und ist eine Italienrundfahrt mit historischen Fahrzeugen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Fahrzeuge, die, zwischen 1927 und 1957, bei der ersten Mille Miglia gestartet sind. Statt Geschwindigkeit zählt heutzutage Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit, der Kurs durch ganz Italien ist eine Showausfahrt der schönsten und teuersten Oldtimer weltweit, einmal quer durch Italien.
Die Kolonne besteht aus 440 Teams und Begleitfahrzeugen und erregt entlang der Strecke mit einer Länge von etwa 1.600 Kilometer, was 1000 englischen Meilen entspricht (ital. 1000= „Mille“, Meile. „Miglia“), erhebliches Aufsehen. Abendlicher Treffpunkt sind die jeweiligen Etappenziele, an denen sich den Besuchern eine Auswahl der kostbarsten und schönsten Automobile, die je gebaut wurden, präsentieren.
Die Route 2018
Die 36. Ausgabe der Neuauflage startet in diesem Jahr am 16. Mai. Die Route führt durch einige der schönsten Ecken Italiens. Traditioneller Start ist Bescia mit Übernachtungen in Cervia-Milano Marittima, Rom und Parma. Besonders aufregend ist die Einfahrt der Oldtimerkolonne in der ewigen Stadt Rom.
Die erste Etappe startet am 16. Mai in Brescia und führt entlang des Gardasees nach Desenzano, Sirmione, zum Parco Sigurtà di Valeggio Sul Mincio, Mantova, Ferrara und Comacchio, und endet in Cervia-Milano Marittima.
Am nächsten Tag, dem 17. Mai, und der Fahrt über Pesaro, die Republik San Marino, vorbei an bemerkenswerten Orten wie Arezzo, Cortona and Orvieto, steht am Abend des zweiten Tages die nächtliche Einfahrt nach Rom zur alljährlichen Night Parade im “Urbe” auf dem Programm, eines der Highlights des Rennens.
Am Freitag, dem 18. Mai führt die Route von der Hauptstadt nach Siena. Neu in diesem Jahr ist eine Passage nach Lucca entlang Versilia. Nachdem die alten Strecken restauriert wurden, passiert die diesjährige Route erstmals wieder eine Strecke zwischen Sarzana und Passo della Cisa, aus der 1949er Ausgabe des Rennens. Die dritte Etappe endet einmal mehr in Parma, wo die Ankunft der Freccia Rossa traditionell enthusiastisch bejubelt wird.
Am Samstag setzt sich der Konvoi Richtung Brescia in Bewegung, wo am Nachmittag die Abschlussfeierlichkeiten auf der Viale Venezia über die Bühne gehen. Im Anschluss daran beginnt die große Nacht der Mille Miglia, ein Erlebnis, das nicht nur Oldtimerfans beeindruckt.