Schlechtes Wetter und Frost haben die italienischen Olivenölbauern im Jahr 2018 aufgrund der Halbierung der Produktion (-57%) fast eine Milliarde Euro gekostet. Die Ernte der italienischen Olivenbauern 2018 gilt, mit einem Ernteverlust von 185 Millionen Kilogramm, als die schlechteste seit 25 Jahren, vermeldet Italiens größter Verband zur Vertretung der Landwirtschaft Coldiretti. An anderer Stelle wird prophezeit, dass Italien bereits im April das Olivenöl ausgeht und das Land von Importen abhängig wird.
Es gibt Gebiete in Italien, in denen die Olivenölproduktion Hauptarbeitgeber ist und die zum Teil Jahrhunderte alten Olivenbäume die Landschaft prägen. Apulien ist hier etwa zu nennen, wo etwa die Hälfte des italienischen Öls erzeugt wird. Ursächlich für den Schaden, beziffert auf fast 400 Millionen, oder das „echte Massaker an 25 Millionen Olivenbäumen“, von dem Coldiretti in einer Presseaussendung spricht, ist die Kombination aus Frost, eigentlich sogar im Winter unüblich für das Gebiet am Stiefelabsatz, und den Folgen von Xylella, eines Bakteriums das die Olivenbaumbestände Europas gefährdet und das in Apulien unaufhaltsam nach Norden vorrückt. Fröste, Stürme, Hagel und Regen gemeinsam mit dem durch Insekten weiterverbreitete Bakterium sorgten für einen extremen Ernteeinbruch. Das Ergebnis sei eine beispiellose Beschäftigungskrise mit dem Verlust von einhunderttausend Arbeitsplätzen in Italien in der Lieferkette für natives Olivenöl von der Industrie bis zum Handel.
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt Italien in qualitativer Hinsicht weiter weltweit führend, dank der größten Anzahl an nativem Olivenöl extra vergine in Europa und 533 Olivensorten, dem größten Schatz der Biodiversität der Welt. Um die Situation für die Olivenbauern und in der Produktionskette Tätigen zu verbessern und Italiens Position am Weltmarkt zu stärken, fordert der Landwirtschaftsverband Maßnahmen und hat einen Oil Save Plan vorgelegt.