Food for Change-Woche

Anlässlich der diesjährigen Welternährungswoche vom 15. bis 22. Oktober ruft Slow Food ihm Rahmen der beim Mailänder Terra Madre Salon del Gusto gestarteten Kampagne des Netzwerkes „Food for Change“ zu einer Woche des Engagements auf. „7 Tage Engagement, um dem Klimawandel mit Ernährungsentscheidungen entgegenzuwirken“ heißt es in dem Aufruf der Organisation, die sich seit Jahrzehnten für ein Umdenken beim Umgang mit Lebensmitteln einsetzt. Kochen nur mit lokalen Zutaten, Verzicht auf Fleisch oder die Reduktion der Lebensmittelverschwendung auf null sind dabei die konkreten Handlungen, die Slow Food den Aktivisten in aller Welt als konkrete Handlungen vorschlägt, um die CO2-Emissionen zu verringern. Bereits vor dem Start der Aktion haben 2000 Personen ihre Teilnahme zugesagt, Slow Food geht davon aus, dass sich bis heute etwa 5000 registrieren werden. Auf der Basis der Teilnehmerzahlen an dieser Herausforderung kann Slow Food in Zusammenarbeit mit Indaco2 (INDicatori Ambientali e CO2, Spin-off der Universität Siena, Italien) schätzen, wie viel CO2-Äquivalente das kollektive Engagement in der Woche des Wandels eingespart wurden, das Engagement wird messbar.

Food for Change

1986 von Carlo Petrini in Italien gegründet, wurde Slow Food 1989 eine internationale Non-Profit-Organisation. Ziel von Slow Food ist es, die biologische Vielfalt in unserem Lebensmittelangebot zu bewahren, die Geschmackserziehung zu verbreiten und die Erzeuger exzellenter Lebensmittel mit dem Verbraucher zusammenzuführen. Das Netzwerk arbeitet weltweit und hat klare Richtlinien und Empfehlungen mit deren Einhaltung Lebensmittelproduzenten weltweit Slow Food Produzenten werden können. Mit Aufklärungsarbeit versucht Slow Food zu einem Umdenken anzuregen, aus dem dann auch konkrete Handlungen und Entscheidungen hervorgehen. Die Kampagne „Food for Change“ etwa, die auf die Zustände in der Lebensmittelproduktion aber auch beim Verbrauch aufmerksam macht, ist eine solche Kampagne. Mit der „Food for Change Woche“, die heute beginnt, zeigt Slow Food, dass jeder etwas zu einem positiven Wandel beitragen kann.

Gemeinsam gegen die Klimaerwärmung

Die Klimaerwärmung ist längst Realität. Produktion und Vertrieb von Lebensmitteln tragen zu einem Fünftel zum „Fieber“ des Planeten bei (Ar5 IPCC 2014; FAO 2015).
Ausgehend von dieser Tatsache will Slow Food die Menschen in den hochentwickelten Ländern – aber nicht nur da – anregen, ihren Ernährungsstil zu ändern.
Viele Menschen fühlen sich ohnmächtig vor dem Ausmaß und der globalen Tragweite der Tragödie des Klimawandels. Dabei kann jeder ausgehend vom Essen dazu beitragen, das Phänomen zu bremsen. Um dies zu beweisen, hat Slow Food die Woche des Wandels im Rahmen der Kampagne Food for Change ausgerufen.

Woche des Wandels

In der Woche des Wandels verpflichten sich die Menschen, die mitmachen wollen, drei konkrete Aktionen in die Praxis umzusetzen: nur mit lokalen Zutaten kochen, kein Fleisch essen oder Lebensmittelverschwendung auf null reduzieren. Man kann sich für eine dieser Verpflichtungen oder für alle drei entscheiden. Auf der Basis der Teilnehmerzahlen an dieser Herausforderung kann Slow Food in Zusammenarbeit mit Indaco2 (INDicatori Ambientali e CO2, Spin-off der Universität Siena, Italien) schätzen, wie viel CO2-Äquivalente in der Woche eingespart wurden. Nimmt man an, dass am Ende der Woche eine Zahl 5000 für den Umfang der vorgegebenen Aktionen vorliegt, würde dies einer CO2-Einsparung von 63 tCO2eq und damit 175.000 km entsprechen.

Kein Transport, kein Fleisch, kein Müll

Kein Transport, kein Fleisch, kein Müll, drei Ernährungsentscheidungen, die dazu beitragen die CO2- Emissionen zu reduzieren, ohne auf Genuss zu verzichten. Das Kochen nur mit lokalen Zutaten ermöglicht nicht nur Erzeugern und Verbrauchern, mehr Informationen und größere Kontrolle über die Produktions- und Vertriebssysteme zu erhalten, lokale Lebensmittel sind auch frischer, schützen die lokalen Arten und Sorten (und die traditionellen Produktionsmethoden), legen weniger Kilometer zurück und erfordern weniger Verpackung. Slow Food setzt sich daher schon lange für die Erhaltung lokaler Lebensmittelproduktionssysteme ein, mit dem Ziel nahrhafte Lebensmittel mit sozialer Verantwortung zu vereinen.

Ernährungsentscheidungen trifft jeder individuell, doch hat der Markt, also das Angebot oft auch einen Einfluss, aufgrund der gegenwärtigen Produktionssituation hat sich in den letzten 50 Jahren hat sich der Fleischkonsum der Welt vervierfacht. Im Durchschnitt verzehrt jeder EU-Bürger 80,6 kg Fleisch pro Jahr, laut Weltgesundheitsorganisation würden 25 kg ausreichen. Über 95% des Fleisches, stammt aus industriellen Zuchtbetrieben, die zusammen für 14,5% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind („Tackling Climate Change Through Livestock“, FAO, 2013). Die Produktion von nur einem kg Rindfleisch kostet 36,4 kg CO2 – dieselbe Menge, die ein Auto bei einer 250 km langen Fahrt ausstößt – und nicht weniger als 15.000 Liter Wasser. Bei der industrielle Produktion von Fleisch werden Ressourcen verschwendet, durch die günstigen Preise ist Fleisch verfügbar und wird über das empfohlene Maß hinaus genossen, obwohl das Produkt oft von niederer Qualität. Slow Food fordert keinen Verzicht auf Fleisch, empfiehlt aber, eine klare Ernährungsentscheidung zu treffen, für Fleisch aus lokaler Produktion.

Es scheint jedem klar, dass Essen wegwerfen Verschwendung ist, trotzdem werden in der Europäischen Union jährlich rund 90 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet (179 kg pro Kopf). Von diesen Abfällen entstehen 42% auf privater Ebene und 39% in der Herstellung. Dabei werden alle Ressourcen verschwendet, die für Produktion, Verpackung, Transport und Lagerung aufgewendet wurden, wie Boden, Wasser, Energie und Rohstoffe. Lebensmittel zu produzieren, die nicht verzehrt werden, verursacht weiter sinnlose CO2-Emissionen, abgesehen vom Verlust des wirtschaftlichen Wertes der Produkte.

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