Unter dem Titel „REVOLUTIONS Upheavals, Changes, Utopias“ läuft derzeit und noch bis zum 17. Juni das Fotografie Festivals FOTOGRAFIA EUROPEA in Reggio Emilia. Zur 13. Ausgabe ist das Festival wieder gewachsen, so dass noch mehr Ausstellungsorte bespielt werden. Dazu gehören auch Gebäude wie die Banca d’Italia, der Palazzo del Vescovado oder die Villa Zironi, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind, so ist das Festival auch räumlich mit dem historischen und architektonischen Erbe der Stadt verbunden. Es eignet sich kaum ein Zeitpunkt besser, um Reggio Emilia zu besuchen und dies gilt nicht nur für Liebhaber der Fotografie. Diese kommen beim reichhaltigen Programmes des inzwischen etablierten Festivals ohnehin auf ihre Kosten.
Fotografie, so heißt es in einer Aussendung der Veranstaltung, sei die Kunstform, die am besten geeignet sei die Komplexität der modernen Gesellschaft zu interpretiere und mit dieser zu kommunizieren. 13 Ausstellungsorte und zahlreiche Rahmenveranstaltungen wie Lectures, Talks und Screenings geben der Fotografie beim FOTOGRAFIA EUROPEA Raum zu kommunizieren und zu interpretieren. Revolution als Überthema öffnet sowohl inhaltliche, als auch politische und nicht zuletzt ästhetische Zugänge. Im PALAZZO MAGNANI etwa untersucht Kurator Pier Giorgio Carizzoni unter dem Titel SEX & REVOLUTION! Immaginario, utopia, liberazione (1960-1977) die Entstehung, Entwicklung, Bebilderung, Wahrnehmung und Interpretation der Sexuellen Revolution in den 60er und 70ger Jahren anhand von mehr als 300 Vintage Gegenständen. Filmsequenzen, Autoren Fotografien, Comics, Filmposter, Installationen, Designobjekten, Musik und mehr ergeben eine runde Schau im Palazzo Magnani, das in Kooperation mit der Gemeinde und der Region maßgeblich an der Realisierung des Festivals mitwirkt.
Einzelausstellungen von etablierten und aufsteigender Fotokünstler aus dem In- und Ausland und von Künstlern und Künstlerinnen aus dem diesjährigen Gastland Iran verleihen dem Programm Facetten. In der historischen GALLERIA PARMEGGIANI sind die sechs Gewinner des europaweit ausgeschriebenen Open Calls zum Festivalthema, die von einer Jury ausgewählt wurden, zu sehen.
Die Begriffe Fotografie und Revolution haben vor dem Hintergrund der so genannte digitalen Revolution gerade erst eine neue Bedeutung bekommen, wie der Künstlerische Leiter des Festivals Walter Guadagnini in den Raum stellt.
Das FOTOGRAFIA EUROPEA hat aufgrund des überregionalen Netzwerkes aus dem es agiert eine wichtige Bedeutung für die italienische Fotografie Szene und über sie hinaus. Im Rahmen des Festivals findet bereits zum zweiten Mal in Folge ein Treffen der „Stati Generali della Fotografia“ statt, dass vom italienischen Kultur- und Tourismusministerium initiiert ist und demnach eine der wichtigsten Veranstaltungen zum Thema. Gemeinsam mit anderen italienischen Festivals arbeitet das FOTOGRAFIA EUROPEA im neu gebildeten Netzwerk SISTEMA FESTIVAL FOTOGRAFIA und schafft so Synergien und Verbindungen, die den Diskurs bereichern. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit der Festivals von Reggio-Emilia, Lucca, Cortona, Lodi und Sifest-Savignano ist ein gemeinsames Ticket für alle Festivals.
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