Wer kennt sie nicht, die fliegenden Händler, die in italienischen Städten und an Stränden Hüte, Taschen und Sonnenbrillen, oftmals gefälschte Designerstücke, anbieten. Wenn es nach Italiens neuem Innenminister Matteo Salvini geht, soll damit in diesem Sommer Schluss sein. Die neue italienische Regierung erklärt den fliegenden Händler, die auf den Straßen und Stränden touristischer Zentren unterwegs sind, dem Kampf und plant verschärfte Kontrollen durch die Polizei. Strafen drohen sowohl den Händlern aber auch den Käufern von Plagiatsprodukten. Die neue Verordnung an der Innenminister Salvini arbeitet, beinhaltet sowohl Maßnahmen gegen die Produktion von gefälschten Markenprodukten als auch ein Vorgehen gegen die Händler. Die Operation „Sichere Strände“ zielt darauf ab, die fliegenden Händler, abwertend „Vu Cumpra“ genannt, durch vermehrte Polizeikontrollen von den Stränden fernzuhalten. Verkäufern von Plagiatsprodukten drohen Strafen bis zu 15.000 Euro, Käufern bis zu 7.000 Euro, wenn sie mit gefälschten Produkten erwischt werden.
Laut Angaben des Verbandes der Einzelhändler und kleinen Dienstleistungs- und Fremdenverkehrsunternehmen, Confesercenti, verursacht Markenpiraterie und Schwarzarbeit im Handel und im Fremdenverkehr jährlich einen Schaden von 22 Milliarden Euro. Dem italienischen Staat entgehen nach dieser Rechnung 11,5 Milliarden Euro Steuern und Sozialabgaben, der Verlust der alleine durch gefälschte Markenkleidung entsteht wird mit jährlich 3,3 Milliarden Euro beziffert.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, versprach Salvini sowohl den Kampf gegen die Herstellung der gefälschten Markenprodukte, die sich vor allem in den Provinzen Neapel und Prato konzentriert, als auch gegen den Handel mit ihnen und ruft die kommunalen Politiker zur Zusammenarbeit auf.