ROM. Heute wurde bekannt, dass die Italienische Regierung plant, den umstrittenen Brückenkredit in Höhe von 900 Millionen Euro, für die insolvente Fluggesellschaft Alitalia, um weitere sechs Monate zu verlängern. Die Rückzahlung sollte am 15. Dezember stattfinden.
Der Brückenkredit, den die italienische Regierung der seit den 90ger Jahren mit Schwierigkeiten kämpfenden nationalen Fluggesellschaft nach der Insolvenz im Mai 2017 gewährte, und dessen Rückzahlung bereits verlängert wurde, löst in der italienischen Gesellschaft zum Teil heftige Kritik aus. Die Fluggesellschaft verbucht seit Jahren Verluste, 11.000 Beschäftigte und ein großer Name ringen seit Jahrzehnten um eine Lösung. Die Finanzierung des Unternehmens durch den Staat lehnen viele Italiener ab.
Nach einer Teilprivatisierung 2007 schlugen Sanierungsbemühungen immer wieder fehl. Auch der Einstieg von Ethiad Airlines im Jahr 2014 konnte die Insolvenz im Mai 2017 nicht abwenden. Seither finanziert der italienische Staat die Fluggesellschaft mit eben jenem Kredit, dessen Rückzahlung zuletzt von April auf Oktober, und nochmals weiter auf Dezember verschoben wurde, und der nun erneut verlängert werden soll.
Das Vorgehen zur Verlängerung des Kredites muss Italien mit Brüssel abstimmen, um ein Verfahren wegen Staatshilfe bezüglich der Alitalia abzuwenden, stehe die Regierung bereits mit der EU-Kommision in Kontakt, heißt es.
Angebote zur Übernahme der Airline, für die sich auch die Lufthansa zeitweise interessiert hatte, haben die italienischen Staatsbahnen und easyJet Ende Oktober verbindlich eingereicht, während die US-Airline Delta ein unverbindliches Angebot unterbreitet hat. Mit den möglichen Übernahmeszenarien beschäftigt sich derzeit eine Alitalia-Sonderkommission.