Verschmutzung des Meeres um 30 Prozent zurückgegangen Wale und Delfine in Küstennähe, blaue Kanäle in Venedig- bereits während des Corona- Lockdowns war zu erahnen, dass das Ausgangs-und Reiseverbot einen positiven Effekt auf die Umwelt haben könnte, sich die Wasserqualität an Italiens Küsten verbessert hat. So gab dasitalienische Umweltministeriums am 15. April eine Studie zur Untersuchung der Qualität des Meerwassers in Auftrag, deren erste Ergebnisse diese Vermutung bestätigen: Insbesondere in der Umgebung Roms wurde ein Rückgang der Verschmutzung des Meeres um 30 Prozent ermittelt. Mit der "Fotografie" der italienischen Meeresgewässer, wie Umweltminister Sergio Costa die Untersuchung des Ist- Zustandes italienischer Gewässer bezeichnet, habe man „einen Referenzpunkt für die künftige Kontrolle des Meers, der Seen und Flüsse, damit wir besser für die Natur und unser Land sorgen können", erklärt der Minister.

Das erste Ergebnis der Studie, die Verbesserung der Wasserqualität um gar 30 Prozent an den Stränden bei Rom, begeistert, kann jedoch nicht alleine auf den Lockdown des Landes zurück geführt werden, wie Vertreter der Umweltbehörde erklären. Die verbesserte Wasserqualität könnte auch im Zusammenhang mit wechselnden Meeresströmungen und den geringe Niederschlagsmengen im April und Mai zusammenhängen, die möglicherweise dazu geführt haben, dass weniger Schadstoffe aus der Landwirtschaft ins Meer gespült worden sind. Doch auch der Stillstand im Tourismus, der im März durch den kompletten Lockdown des Landes herbeigeführt wurde, sei ein wichtiger Faktor, wie der, Marco Lupo, Generaldirektor der Umweltbehörde der Region Latium erläutert. Denn die 30 Millionen Reisenden, die sich gewöhnlich in dieser Zeit in der Region aufhalten und den Frühling in der ewigen Stadt genießen, stellen für diese, das Abwassersystem und die Kläranlagen doch eine enorme Belastung dar. Zudem durften 2020 auch die Italiener selber nicht in ihre Zweitwohnungen an den Küsten reisen, was wiederum die örtlichen Kläranlagen entlastet habe.

Die positiven Auswirkungen auf die Wasserqualität gehen einher mit einem größeren Aufkommen von Tieren, die gewöhnlich nicht in Küstennähe zu sehen sind. Die Erklärung hierfür ist simpel- während des Lockdowns waren weniger Schiffe unterwegs- die Ruhe vor den Küsten lädt Wale und Delfine ein, auch mal wieder eine Runde in Küstennähe zu drehen, dort wo es sonst einfach zu turbulent zugeht.