Zentralinstitut für Kunstgeschichte verlängert Ausstellung zu Leonardo da Vinci
München. Anlässlich des 500. Todestag Leonardo Da Vincis, der am 2. Mai 2019 begangen wird, finden - und dies ist jetzt keine Übertreibung- das ganze Jahr über weltweit Veranstaltungen statt, die seine noch heute faszinierenden und herausfordernden Arbeiten als Künstler, Kunsttheoretiker, Wissenschaftler, Erfinder, Ingenieur und die Mythen um seine Person auf unterschiedlichste Art reflektieren, würdigen und ehren. Die vielen großen, aber besonders auch die kleinen Projekte um das große Leonardo 500 Jahr öffnen eine Vielzahl von neuen Perspektiven auf das faszinierende Leben und Werk Da Vincis. So widmet das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München dem Meister der Renaissance eine, leider bereits im Februar abgeschlossene, Vortragsreihe mit dem unvermeidlichen Titel „Leonardo Da Vinci 500“ und zeigt begleitend dazu die gleichnamige Vitrinen-Ausstellung, die jetzt bis 26. April 2019 verlängert wurde.
Die Einteilung der Ausstellung in sieben Sektionen– „I. Leonardo und sein Bild“, „II. Anekdoten und Legendenbildung“, „III. Der Trattato della Pittura“, „IV. Kanonisierung eines Künstlers“, „V. Leonardo im Faschismus“, „VI. Leonardo und Ludwig Heinrich Heydenreich“ und „VII. Leonardo heute“ – strukturiert Ausstellung und macht die Verbreitung von Leonardos Ideen, Werken und Mythen vor allem in druckgrafischen Bildern seit dem 16. Jahrhundert nachvollziehbar. So gibt die Ausstellung einen guten Einblick über Leonardos Werk und seiner Rezeptionsgeschichte.
Zu den besonderen Exponaten der Ausstellung gehört der 1730 erschienene Recueil de testes de caractère […] mit Drucken des Comte de Caylus nach vermeintlichen Original-Zeichnungen Leonardos, und zwar nicht allein wegen der grotesken Köpfe. Er beinhaltet auch einen Brief von Pierre-Jean Mariette an Caylus über Leonardo, der als wichtigstes kennerschaftliches Dokument des 18. Jahrhunderts gilt.
Thematisiert wird außerdem die komplexe Editionsgeschichte von Leonardos Trattato della Pittura, der zu den bedeutendsten kunsttheoretischen Schriften des Rinascimento zählt.
Der Tod Leonardos, dessen 500. Jährung der Ausstellung ihren Anlass gibt, findet sich in einem Stich Jean-Charles Levasseurs von 1781–89 nach einem Gemälde Franҫois-Guillaume Ménageots (1781) verarbeitet – zumindest in der Art, wie Giorgio Vasari davon in seiner Leonardo-Vita berichtet: Der Künstler sei in Amboise in den Armen seines Gönners, des Königs von Frankreich, Franz I., verstorben; dieser aber hielt sich am 2. Mai 1519 gar nicht in der Stadt auf. Die Geschichte ist erfunden. Sie überspielt soziale Schranken und nobilitiert Leonardo und mit ihm die künstlerische Profession an sich.
Die Ausstellung ist vom 17. Januar bis 26. April 2019 jeweils Montag bis Freitag, 9 -20 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist kostenfrei.
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, Nördlicher Lichthof, I. OG