Milano Cortina 2026: Olympische Winterspiele in Italien

Mailand/Lausanne. Das Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2026 läuft, die Entscheidung des Olympischen Komitees fällt im Juni 2019. Neben dem schwedischen Kandidaten Stockholm und dem Kanadischen Calgary, Austragungsort der Winterspiele 1988, bewirbt sich mit MilanoCortina 2016, die Stadt Mailand gemeinsam mit dem traditionsreichen Skigebiet Cortina d`Ampezzo, hier wurden bereits 1956 um Gold, Silber und Bronze gekämpft, um die Austragung der um ihr Prestige kämpfenden Winterspiele.

Die Ausrichtung großer Sportveranstaltung erfordert vom Austragungsort eine hervorragende Infrastruktur, modernste Wettkampfstätten und eine gewisse Begeisterung der Bevölkerung vor Ort. Gerade die Olympischen Winterspiele gerieten in der Vergangenheit zunehmend in die Kritik. Zu hohe Investitionen für den Bau von Sportanlagen, die später nicht mehr gebraucht wurden, leere Ränge, Zeitverschiebung bei der Übertragung- gerade die letzten Spiele in Korea standen heftig in der Kritik, so sehr, dass der eben auch nicht unumstrittene IOC in einen Rechtfertigungsdruck um die Austragung der Olympischen Winterspiele überhaupt geriet. Keine Stadt könne und wolle sich das mehr leisten, heißt es in den Medien, geplante Einreichungen etwa von Innsbruck oder München scheiterten am politischen Gegenwind.

Die Olympic Agenda 2020 soll hier Abhilfe schaffen, sie novelliert einerseits das Bewerbungsverfahren, das eine engere Zusammenarbeit der Nationalen Olympischen Komitees mit dem IOC gewährleisten soll, und legt Ziele fest, die eine nachhaltige Entwicklung der Regionen durch die Austragung der Olympischen Spiele fördert und fordert.
Laut Aussendung des IOC ist dieser hochzufrieden mit der Novellierung des Bewerbungsverfahrens die erstmals bei der Bewerbung für die Winterspiele 2026 im vollen Umfang gilt und von den Bewerbern umgesetzt wurde. Neben Stockholm, Calgary und MilanoCortina hatte sich noch die türkische Stadt Erzurum um die Austragung bemüht, die jedoch aufgrund zu hoher notwendiger Investitionen inzwischen aus dem Kandidatenkreis ausgeschieden ist.

Jede der drei verbliebenen Bewerbungen hat ihre Stärken. Wintersporttradition und Begeisterung der Bevölkerung können alle drei Kandidaten vorweisen, als Austragungsorte und Veranstalter von Weltcups ist auch eine gewisse Erfahrung bei der Veranstaltung großer Sportevents der drei Kandidaten gegeben.
Die Stärke der Bewerbung von MilanoCortina 2026 liegt vor allem im Zusammenschluss der Stadt Mailand mit der Kommune Cortina d’Ampezzo, unterstützt von den Regionen Lombardei und Veneto. Wie im Bewerbungsfilm zu sehen, argumentiert man mit der langen Tradition, in Cortina d’Ampezzo wurde bereits 1956 um Medaillen gekämpft, und Sportbegeisterung in Italien an sich- Fußball, Marathon, sportliche Großereignisse werden in Italien gefeiert, schließlich richtete Turin 2006 sehr erfolgreich Winterspiele aus und dem Potenzial Mailands als moderner europäische Gastgeberstadt.

Mailand repräsentiert wie keine andere Stadt das moderne Italien, die Hauptstadt der Mode in der Kunst, Kultur, und Design und Architektur regelmäßig aufeinandertreffen in der mit Inter und AC Mailand gleich zwei große europäische Fußballclubs zu Hause sind, kann hier mehr als ein gutes Argument vorweisen. Dazu kommt, dass über ein Drittel der benötigten Austragungsorte bereits vorhanden sind, nur wenig neu gebaut und vieles adaptiert werden kann. Die Zielsetzung des IOC mit der Austragung von Olympischen Spielen einen positiven Impuls bei der Entwicklung von Städten und Regionen auszulösen, hat MilanoCortina in der Bewerbung für Olympia 2026 zumindest am Papier hervorragend umgesetzt. Nachhaltigkeit beim Ausbau der bestehenden Infrastruktur ist nur eines von vielen Zielen. Es bleibt abzuwarten, wie das Komitee entscheidet.

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