Milano e Leonardo 500: 6 Interpretationen des Letzten Abendmahls in der Fondazione Stellini

Mailand. Die Fondazione Stelline in Mailand zeigt anlässlich des 500. Todestages Leonardo Da Vincis sechs renommierte zeitgenössische Neuinterpretationen seines Werkes „Das Abendmahl“. Unter dem Titel „L’ULTIMA CENA DOPO LEONARDO“ (dt. „Das Letzte Abendmahl nach Leonardo“) sind die Arbeiten der von Kurator Demetrio Paparoni ausgewählten Künstler Anish Kapoor, Robert Longo, Masbedo, Nicola Samorì, Wang Guangyi und Yue Minjunvom vom 2. April bis 30. Juni 2019 in Mailand zu sehen. Das Projekt ist Teil von „Milano e Leonardo 500“, einem institutionellen Veranstaltungsprogramm mit Initiativen und Projekten, das die Arbeit und den Geist Leonardos anlässlich seines 500. Todestages feiert und das parallel zur Milano Art Week 2019 (1. bis 7. April) startet.

Leonardo Da Vincis Bedeutung für die Nachwelt steht außer Frage, ebenso die Bedeutung eines seiner Schlüsselwerke. „Das Abendmahl“ oder auch „Das letzte Abendmahl“, das der große Meister der Renaissance im Auftrag des Mailänder Herzoges 1498 an den Wänden der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand vollendete, und auf das sich bereits zahlreiche Künstler direkt bezogen. Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog sind neben den Arbeiten der sechs in der Schau vertretenen Künstler auch Arbeiten von Salvador Dalí, Shusaku Arakawa, Mary Beth Edelson, Marlen Dumas, Andy Warhol, Andres Serrano, Vik Muniz, Hiroshi Sugimoto, Zhang Huan und Zeng Fanzhi abgebildet, die sich wie Wang Guangyi, Yue Minjun, Robert Longo, Anish Kapoor, Masbedo und Nicola Samorì auf die Suche nach dem Geheimnis dieses großen Wandgemäldes gemacht haben.

Neben Wang Guangyi (China) „Letzten Abendmahl“, das in der westlichen Welt noch nie gezeigt wurde, umfasst die Ausstellung eigens erstellte Werke von Robert Longo (USA), Nicola Samorì (Italien) und Yue Minjun (China), sowie ein Video von Masbedo (das italienische Künstlerduo bestehend aus Nicolò Massazza und Iacopo Bedogni, das seit 1999 als Masbedo mit Videoarbeiten und Installationen auf sich aufmerksam machen), das sich auf die Hände konzentriert, die das Original Da Vinci Werk wiederhergestellt haben. Last but not least wird die Liste der sechs zeitgenössischen Künstler vervollständigt vom großen Anish Kapoor (Indien) mit seiner Hommage an Leonardo's Meisterwerk. Warum Paparoni als Kurator auch 2019 auf eine weibliche Position verzichtet, bleibt sein Geheimnis, im Katalog zumindest sind Künstlerinnen dabei.

Sechs bedeutende internationale Künstler aus unterschiedlichen kulturellen Traditionen haben das Thema des letzten Abendmahls basierend auf Leonardos Darstellung erneut aufgegriffen. Kurator Demetrio Paparoni hat für diese Unternehmung sechs ganz verschiedene künstlerische Positionen aus Ost und West ausgewählt, die sich Leonardos Werk nähern, zeigen welchen Einfluss er noch bis heute hat und diesen vor verschiedenen kulturellen Hintergründen und künstlerischer Praxen zu reflektieren.

Mit seinen Forschungen über die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft und der Konzentration auf das Verschwinden und Aussehen der Form ist Anish Kapoor der Künstler unter ihnen, der den Geist Leonardos am meisten verkörpert. Der US-Amerikaner Robert Longo ist spezialisiert auf die Neuinterpretation vergangener Meisterwerke, die er modernisiert und zu Ausdrucksformen der Gegenwart macht, während Nicola Samorì in seinen Arbeiten den biologischen Tod der Malerei zu einem greifbaren Thema macht, sich der Erzählung klassischer Werke stellt, um diese mit einer neuen Bedeutung aufzuladen. Der Zugang der Multimediakünstler Masbedo ist wieder ein anderer, sie richten ihre Aufmerksamkeit auf die Hände von Pinin Brambilla Barcilon, der Restauratorin, die es geschafft hat, „Das Letzte Abendmahl“ durch mehr als 22 Jahre ununterbrochener Arbeit zu retten.
Während der Chinese Yue Minjun das Thema geistige Verwirrung durch die Undurchdringlichkeit des heiligen Bildes erforscht, hat sein Landsmann  Wang Guangyi mit einem großen Polyptychon von 16 Metern, der wichtigsten Darstellung des letzten Abendmahls, das in China in letzter Zeit entstanden ist und in der westlichen Welt noch nie gezeigt wurde, geschaffen. Bei Wang Guangyi treffen zwei Kulturen aufeinander, denn die Ikonographie Leonardos wird von den Landschaften und der traditionelle chinesische Bildtechnik, das Wu Lou Hen, bei dem die Farbe wie von Wasser verwischt wirkt, überlappt.

Zur Mailänder Art Week, 1. Bis 7. April 2019, gelten für den Besuch der Ausstellung reduzierte Ticketpreise, gleichzeitig werden in der Woche Gratisführungen angeboten.

THE LAST SUPPER AFTER LEONARDO
curated by Demetrio Paparoni
2 April – 30 June 2019
Info: fondazione@stelline.it | www.stelline.it

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