Nachhaltiger Tourismus, der die Umwelt respektiert

Wie sich der Ökotourismus in Italien entwickelt

Nachhaltiger Tourismus ist ein Synonym für verantwortungsbewussten Tourismus und zeigt die respektvolle Haltung, die jeder Tourist gegenüber der Kultur und den Territorien der besuchten Länder einnehmen sollte. Laut Angaben der Vereinten Nationen verändert der Fairtrade-Tourismus die Art und Weise, wie Menschen reisen, und die Bedeutung des Tourismus zum Besseren. Der Gedanke des tiefen Respekts vor Territorien und Bevölkerungen ermöglicht eine große soziokulturelle Bereicherung und lenkt die Welt auf den Weg der echtesten Ökologie.

Immer mehr Italiener wollen auch im Urlaub die Umwelt schonen. Der Ökotourismus im Jahr 2018 verzeichnete wachsende Zahlen, die auf einen radikalen Wandel hindeuten. Die Bürger mobilisieren, um mehr Reisen zu ermöglichen, ohne Ressourcen zu verschwenden und das Ökosystem zu schädigen. Immer öfter werden kürzeren Strecken mit dem Fahrrad gefahren, die Slow Food-Philosophie regt zum Umdenken in Ernährungsfragen an, es wird regional gekauft, um die Gewinne kleinerer lokaler Unternehmen und Handwerksbetriebe zu steigern.

Wenn wir über Ökotourismus in Italien sprechen, lohnt es sich, sich der Slow Food Bewegung zuzuwenden, einem gemeinnützigen Verein, der 1986 nach einer Idee von Carlo Petrini in Piemont gegründet wurde. „Slow-Food“ gerät als Begriff direkt mit der Idee von „Fast-Food“ in Konflikt. Mit anderen Worten, eine Art von Lebensmitteln, die schnell zubereitet und verzehrt wird und zum Symbol für die Industrialisierung der menschlichen Ernährung geworden ist. Die Slow Food-Schnecke will die Menschen wieder auf den Weg einer verantwortungsvollen Ernährung führen, die nicht gleichbedeutend mit Konservierungsstoffen und Fetten ist, sondern die Gesundheit achtet. 1989 wurde die Organisation von Petrini international und fand Unterstützung bei Intellektuellen, Gastronomen und Farmbesitzern auf der ganzen Welt. Die Philosophie von Petrini betont, wie wichtig es ist, das Vergnügen des Essens wiederzuentdecken, ein Vergnügen, das darin besteht, seine Mahlzeiten in Ruhe zu genießen. Das Motto von Slow Food: "Wir verteidigen echte Lebensmittel, ein Lebensmittel, das keinen Gewinn mehr bringt, und respektieren diejenigen, die produzieren, die Umwelt und den Gaumen!" erinnert auch den Konsumenten an seine Verantwortung, die gleichzeitig immer mit dem großen Gewinn verbunden ist, dass regional nach Slow-Food-Kriterien angebautes Gemüse nicht nur sozial und ökologisch sinnvoll ist, sondern einfach herrlich schmeckt.

Auf die Verbindung zwischen anspruchsvollem, sozial und ökologisch sinnvollen, Reisen und einer positiven Auswirkung des Tourismus auf die lokale Infrastruktur weist auch das statistische Amt der Europäischen Union hin, wenn auf dem Internetauftritt des Amtes davon die Rede ist, dass Tourismusdaten für die Regionalpolitik und nachhaltige Entwicklungskonzepte von Bedeutung sind. Die EU Behörde weist dem Tourismus eine entscheidende Rolle für die Entwicklung regionaler Strukturen zu, und argumentiert, dass „ für den Tourismus geschaffene Infrastrukturen zur lokalen Entwicklung beitragen, während die geschaffenen oder beibehaltenen Arbeitsplätze dazu beitragen können den industriellen oder ländlichen Niedergang zu kompensieren. Nachhaltige Schutzmaßnahmen für den Tourismus stärken das natürliche und kulturelle Erbe in Bereichen wie Kunst, der lokalen Gastronomie oder des Schutzes der biologischen Vielfalt ". Investitionen in nachhaltigen Tourismus fördern demnach die regionale und nachhaltige Entwicklung in strukturschwachen Gegenden. Ein Konzept, das in Italien bereits lange bekannt ist und eine der schönsten Form eines nachhaltigen Besuchs in einem italienischen Dorf ermöglicht: die Albergo Diffuso.

Das Konzept der Albergo Diffuso entwickelte sich in Carnia, einer bergigen Gegend in der Region Friaul Julisch Venetien wo man nach dem großen Erdbeben von 1976 auf die Idee kam, die zerstörten und wieder aufgebauten Häuser für touristische Zwecke zu nutzen, um so die weitere Abwanderung von den Bergdörfern zu verhindern, da die meisten Bewohner inzwischen in umliegende Städte gezogen waren, auch wenn fast alle Gebäude wieder schnell aufgebaut wurden. Der Tourismus Berater und Hotelmanager Professor Giancarlo Dall’Ara gilt als Schöpfer der Albergo Diffuso, einer ganz neuen Unterkunftsart: ein horizontales Hotel mitten in einer charmanten Altstadt, mit Zimmern und Dienstleistungen im Ort verteilt, im Stil der alten Häuser renoviert und mit den gleichen Leistungen eines Hotels. Als Besucher war und ist man Teil der Gemeinschaft, muss aber nicht auf die Annehmlichkeiten eines Hotels verzichten. Beim Albergo Diffuso sind alle Dorfbewohner Teil des Hotels – Touristen werden selbst zu neuen Bewohnern der Gemeinde, da sie Tür an Tür mit den Einheimischen zusammenleben. Sie erhalten die Gelegenheit, mit hohem Komfort das authentische Leben des Dorfes mitzuerleben. Nachdem die Landflucht besonders in den südlichen Gebieten Italiens ein nicht seltenes Phänomen ist, entstanden ab den 1990er Jahren weitere Alberghi Diffusi, zuerst auf Sardinien, dann in ganz Italien. Heute gibt es überall in Italien mehr als 80 Alberghi Diffusi, die vom Nationalverband der Alberghi Diffusi vertreten werden, der das Ziel hat die Marke zu schützen und Qualitätsstandards einzuhalten. Ein Aufenthalt in den Alberghi Diffusi verspricht durch die Anbindung an die Gemeinschaft ein authentisch italienisches Urlaubserlebnis.

Italien gehört weltweit zu den beliebtesten Destinationen. Mit seiner langen Tradition und Expertise im Tourismus verbunden mit der großen Tradition der italienischen Küche und Lebensmittelproduktion hat Italien in beiden Bereichen auch global eine Vorbildwirkung. Nachhaltige Tourismuskonzepte können hier viel leisten, um die kulturelle und ökologische Vielfalt und Schönheit des Belpaese mit all seinen enogastronomischen Schätzen zu schützen.

Reisebusse und Touristenmassen werden wohl weiter wichtige Kulturstätten, wie das Kolosseum oder Venedig stürmen, doch auch hier liegt der grüne Lido und nur eine Bootsfahrt entfernt. Die Tourismustreibenden der grünen Lunge Venedigs haben sich freiwillig einer Nachhaltigkeitscharta verpflichtet, sparen Ressourcen und kaufen regional, um die umliegenden Landwirtschaften zu unterstützen. Auch die Förderung der Landwirtschaft beziehungsweise die Verbindung von Bauernhof und Urlaub hat in Italien Tradition, so sind die italienischen Agriturismen, stilvoll umgebaute Bauernhöfe in kleinen Ortschaften, bei denen man vor allem Natur, Ruhe und gutes Essen aus lokalen Produkten und Erzeugnissen genießen kann, längst kein Geheimnis mehr. Wer sich für nachhaltiges Reisen interessiert, hat in Italien zahlreiche Möglichkeiten, auch im Luxussegment. Grüne Hotels, die sich alle durch einen einzigartigen Nachhaltigkeitsansatz auszeichnen empfiehlt etwa das Internetportal Greenpearls.

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