Turin/Piemont. Die Italienische Gesundheitsbehörden verwandeln einen der Kunsthotspot Turins, das OGR Torino, in ein provisorisches Krankenhaus mit 100 Betten.

Das OGR Torino ist ein besonderer Ort, das im 19. Jahrhundert als Fabrik errichtete Gebäude, wurde 2013 von der Fondazione CTR erworben und in einen Ort der modernen Kunst verwandelt. Künstler wie Liam Gillick, Mike Nelson und Hannah Black waren im OGR zu Gast, erst im Februar schloss die Ausstellung "As Walls Keep Shifting" der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini.

Als Hauptstadt des Piemont, in Norditalien, liegt auch Turin in der am meisten von Covid-19 betroffenen Gebiet in dem die Kapazitäten der Krankenhäuser in den vergangenen vier Wochen an ihre Grenzen geraten sind. Das provisorische Feldkrankenhaus im OGR, Officine Grandi Riperazioni, schafft bis zu 100 Betten für die halbintensivmedizinische Behandlungen, um die überfüllten Intensivstationen zu entlasten.

Der Schritt ist ungewöhnlich, doch gar nicht so sehr, wie man vermuten darf. So weist Massimo Lapucci, General Manager der Fondazione CTR darauf hin, dass es historische Beispiel für ein ähnliches Vorgehen gibt, so hätten etwa auch die Eremitage und das Quirinal bereits Zeiten erlebt, in denen die Kunst dem Notstand weichen musste. Die ursprüngliche Mission des OGR, der Gemeinde zur Verfügung zu stehen, erfasse auch die Umwandlung des Ausstellungsraumes in ein Lazarett.

OGR Präsident Fulvio Gianaria erklärt, dass es für das ORG, gegründet, um jungen Künstlern einen Ort der Innovation und Kreativität zu geben, im Augenblick die oberste Priorität sein muss, den Bedürftigen zu helfen. „Dann wird die Zeit kommen, in der Kreativität und Innovation unverzichtbar sind, um wieder von vorne zu beginnen, und wir werden wieder dort sein“.