Proteste gegen Gewalt an Frauen

ROM. Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Frauen fanden gestern, dem 25. November, weltweit Aktionen statt. In Italien wurden in diesem Jahr 106 Frauen von ihren Partnern oder Familienmitgliedern ermordet, die Statistiken zur Gewalt an Frauen in Italien ist alarmierend. Bereits am Samstag fanden in mehreren Städten, unter anderem in Rom, Demonstrationen statt, um auf die Situation aufmerksam zu machen, die auf ein gefährliches Frauenbild in der italienischen Gesellschaft schließen lässt. Während Kardinal Gualtiero Bassetti als Vertreter der Kirche den Mord an Frauen als „Sakrileg“ bezeichnet und verurteilt, kündigten Vertreter der italienischen Regierungen an, die finanziellen Mittel zur Unterstützung sogenannter „Anti-Gewaltzentren“ zu erhöhen und die Verfahren bei Gewalt gegen Frauen zu vereinfachen.

Bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, läuft die gestern gestartete internationale Kampagne der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen UNHCR „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ , die zum Ziel hat, geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz zu bekämpfen.

Gewalt in der Familie

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erscheint so dringend wie nie, wenn man auch nur oberflächlich einen Blick auf die vorliegenden Studien und Statistiken wirft, mit dem Wissen, dass die Wirklichkeit auch hier nur zum Teil abgebildet ist. Von den weltweit 87.000 weiblichen Mordopfern im vergangenen Jahr, 6 stündlich, wurden 58 % von ihrem Partner oder einem Familienmitglied ermordet und fanden demnach den Tod im eigenen Umfeld, oftmals dem eigenen zu Hause.

In Italien liegt diese Quote noch höher. 72% der gewaltsam zu Tode gekommen Frauen, wurden das Opfer ihrer Angehörigen. 106 Frauen sind in Italien seit Anfang 2018 von Ehemännern, Lebenspartnern oder anderen Familienangehörigen ermordet worden. Alarmiert sind all jene, die sich seit vielen Jahren für den Kampf um die Rechte und den Schutz von Frauen einsetzen. Frauen als Eigentum ihrer Männer oder Väter- ohne ein Umdenken, einen Kulturwandel könne das gefährliche Frauenbild, das nach wie vor in der italienischen Gesellschaft und ihrem Familienbild besteht nicht überwunden werden, ist die klare Botschaft der Frauenverbände.

Ausbau von Anti-Gewaltzentren

Beinahe 50.000 Frauen suchten im vergangenen Jahr Hilfe und Schutz in einem der von der Regierung mitfinanzierten Anti-Gewaltzentren, denen von Seiten der Regierung eine Aufstockung der Fördermittel zugesagt wurde. Innenminister Salvini kündigte einen Gesetzesentwurf an, der Verfahren bei Gewalt an Frauen beschleunigen soll, Anzeigen von Frauen müssen dann der Staatsanwaltschaft innerhalb von wenigen Tagen vorgelegt werden.

Gewalt an Frauen darf nicht geduldet werden, Kardinal Gualtiero Bassetti ruft in seinem Kommentar zur Debatte in Form einer Videobotschaft dazu auf, dass Gewalt an Frauen auf allen Ebenen bekämpft werden müsse. Eine ganz spezielle Ebene, nämlich der Arbeitsplatz steht im Fokus der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, die die UN-Flüchtlingsbehörde UNHCR gestern gestartet hat. Die Kampagne soll auf einen Missstand aufmerksam machen, den nach wie vor mangelnden Schutz vor sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt am Arbeitsplatz.

 

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