Rimini ehrt Fellini
Kurz nach der Wiedereröffnung des „Cinema Fulgor“, am 19. Januar 2017, dem Kino, in dem
der fünffache Oscarpreisträger Federico Fellini (1920-1993) auf dem Schoß seines Vaters die Leidenschaft für den Film entdeckte, gibt der italienische Kulturminister Dario Franceschini bekannt, dass dem großen Filmemacher in seinem Geburtsort ein eigenes Museum gewidmet werden soll.
Cinema Fulgor
1920 in Rimini geboren, wo er bis zu seinem Umzug nach Rom, 1939, lebte, prägt der adriatische Badeort Fellini und ist immer wieder Thema seiner Filme. Das Cinema Fulgor spielt, wie er in seinem Film Roma erzählt, eine besondere Rolle, denn hier sah Fellini seinen ersten Film: Maciste in der Hölle. «Unter der Leinwand waren die Sitzbänke. Wie in Ställen trennte ein Lattenzaun die Plätze des “einfachen Volkes” von den “nobleren”. Wir zahlten elf Groschen, hinten zahlte man eine Lira zehn.».
Das Kino wurde in den vergangenen Jahren aufwändig restauriert. Im Beisein von Fellinis Nichte Francesca Fabbri Fellini und seines Weggefährten, dem ebenfalls Oscar prämierten Produktionsdesigner Dante Faretti, der an der Renovierung mitgearbeitet hat, wurde das Fulgor vergangene Woche wiedereröffnet. Auf dem Programm stehen hauptsächlich italienische Produktionen, ganz im Sinne des berühmten Autorenfilmers und Fulgor-Gängers Fellini.
12 Millionen Museumsprojekt
Frederico Fellini zählt zweifellos zu den bedeutendsten Autorenfilmern des 20. Jahrhunderts. 5 Oscars, den ersten für „La Strada“ (1956), der den Filmemacher über Nacht zu Weltruhm verhalf, und dem letzten im Jahr seines Todes (1993) für sein Lebenswerk, stehen für sich. Nach der Benennung des Flughafens von Rimini nach dem wohl berühmtesten Sohn der Stadt, in der auch die Fondazione Federico Fellini ihren Sitz hat, ist jetzt ein weiteres Fellini Projekt in Rimini geplant.
Wie der italienischen Kulturministers Franceschini in einer Pressekonferenz in Rom bekannt gab, bekommt Fellini ein eigenes Museum. Das Museum, in dem Sets und Bühnenbilder aus Fellinis Filmen, begleitet von einem wechselnden Ausstellungsprogramm zu sehen sein werden, soll im Schloss Seismondo, im Stadtzentrum von Rimini, untergebracht werden. Die Kosten für das Projekt beziffert Franceschini auf 12 Millionen.
Rom, 26. Januar 2018