RUBENS. KRAFT DER VERWANDLUNG

Die  umfassende Sonderschau des Barockkünstlers Peter Paul Rubens (1577–1640) mit dem Titel „Rubens. Kraft der Verwandlung“ gibt noch bis zum 21. Mai im Frankfurter Städelmuseum umfassende Einblicke in das Schaffen des Künstlers und seiner Arbeitsweise.

Anhand von etwa 100 Arbeiten – darunter 31 Gemälde und 23 Zeichnungen – arbeitet die Schau einen bisher wenig beachteten Aspekt im Schaffensprozess des Meisters heraus: Sie zeigt, wie tief Rubens in den Dialog mit Kunstwerken berühmter Vorgänger und Zeitgenossen eintrat und wie dies sein fünfzigjähriges Schaffen prägte.

„Rubens war einer der produktivsten und spannendsten Künstler des Barock, der nicht nur zahlreiche nachfolgende Künstlergenerationen beeinflusste, sondern auch selbst verschiedene Quellen für seine Bilderfindungen förmlich in sich einsaugte. Unsere Ausstellung bietet die einmalige Gelegenheit, diesen kreativen und schöpferischen Prozess nun direkt nachzuvollziehen“, erklärt Jochen Sander, Kurator der Ausstellung und Sammlungsleiter für Deutsche, Holländische und Flämische Malerei vor 1800 am Städel Museum.

In Rubens’ umfangreichem Œuvre spiegeln sich die Einflüsse antiker Skulptur ebenso wider wie jene späterer Kunst aus Italien und nördlich der Alpen, von den Meistern des ausgehenden 15. Jahrhunderts bis zu seinen Zeitgenossen. Seine Bezugnahme auf Werke von Künstlern unterschiedlicher Epochen ist häufig erst auf den zweiten Blick erkennbar – in der aufwendig inszenierten Ausstellung kann der Besucher die zuweilen überraschenden Korrelationen nun im Detail nachvollziehen. Die Gattungsgrenzen überschreitende Schau vereint Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Werke der angewandten Kunst.

Neben Originalskulpturen von der Antike bis zur Renaissance sind auch Gemälde und Grafiken von Rubens’ Vorläufern und Zeitgenossen zu sehen, darunter Schlüsselwerke von Tizian und Tintoretto, von Goltzius, Rottenhammer und Elsheimer sowie von Giambologna, Van Tetrode und Van der Schardt.

Rubens, bereits zu Lebzeiten ein erfolgreicher Künstler und Kunsttheoretiker

Peter Paul Rubens wurde 1577 in Siegen, Westfalen, geboren und starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen. Bereits als junger Mann fand er internationale Anerkennung als außerordentlich innovativer Künstler. Doch Rubens war nicht nur Maler, sondern auch Kunsttheoretiker und -sammler, geschätzter Gesprächspartner europäischer Gelehrter und Fürsten sowie Diplomat in europäischen Diensten – all dies ausgehend von seinem Lebensmittelpunkt Antwerpen.

Er wurde unter anderem bei dem Antwerpener Maler Otto van Veen (1556–1629) zum Maler ausgebildet. Mit nur 21 Jahren wurde er 1598 als Meister in die Lukasgilde, die Antwerpener Malerzunft, aufgenommen, und erhielt so Zugang zu den intellektuellen Kreisen der Stadt.

Im Jahr 1600 ging er nach Italien, wo er insgesamt acht Jahre blieb – diese Zeit, vor allem der Einfluss antiker Skulpturen, hat sein Werk nachhaltig geprägt. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen 1608 wurde er Hofmaler der Erzherzöge Albrecht und Isabella, der katholischen Regenten der Südlichen Niederlande, und heiratete Isabella Brant, die Tochter des Stadtsekretärs von Antwerpen. Rubens war inzwischen zu einem der meist gefragten Maler Europas aufgestiegen, der Gemälde für Könige und Fürsten, Staatsmänner und Diplomaten schuf. 1610 kaufte er ein Haus, das er zu einem italienisch anmutenden kleinen Stadtpalast mit Wohnhaus und Werkstatt ausbauen ließ. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1626 und dem des Erzherzogs wurde Rubens Berater der Erzherzogin Isabella. Er reiste in diplomatischer Mission durch Europa, um über einen möglichen Frieden zwischen Spanien und England zu verhandeln, und um für ein Ende der Auseinandersetzungen zwischen den Nördlichen und Südlichen Niederlanden zu werben. Er trug dazu bei, dass 1630 der Friedensvertrag zwischen Spanien und England unterzeichnet werden konnte. Gemeinsam mit seiner Familie fand Rubens seine letzte Ruhestätte in der Gedächtniskapelle der Antwerpener St.-Jakobskirche.

RUBENS. KRAFT DER VERWANDLUNG 

Ausstellungsdauer: 8. Februar bis 21. Mai 2018

Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr, montags geschlossenSonderöffnungszeiten (10.00–18.00 Uhr): 30.3., 1.4., 2.4., 1.5., 10.5., 20.5., 21.5.

Überblicksführungen durch die Ausstellung: Di, 15.00 Uhr; Mi, 13.00 Uhr; Do, 18.00 Uhr; Fr, 19.00 Uhr; Sa, 16.00 Uhr; So, 12.00 Uhr. An den Feiertagen des 30.3., 2.4., 10.5. und 21.5. findet die Führung jeweils um 16.00 Uhr statt.Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Tickets für die Führungen sind für 5 Euro ab zwei Stunden vor Führungsbeginn an der Kasse erhältlich.Early-Bird Special: 10 Euro (limitiertes Angebot im Vorfeld der Ausstellung)

Anfragen

Kontaktieren Sie uns

Dieses Kontaktformular sammelt Ihren Namen, Ihre E-Mail und Ihre Inhalte. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite Privacy policy.

Zero 39 news agency | USt-IdNr: DE 313775208 | Steuernummer 04724950537 | by Graficamente Studio | Privacy Policy