Italienischer Streetart Aktivist Palombo plakatiert Merkel und Obama gegen häusliche Gewalt
Mailand. Online gibt es die Kampagne bereits länger, doch spätestens seit der Künstler und Aktivist Alexandro Palombo die von blauen Flecken, Blutungen und Schwellungen verunstalteten Gesichter der weiblichen Weltpolitik, neben Michelle Obama, Angela Merkel und Sonia Gandhi hat Plaombo die US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, Aung San Suu Kyi sowie die Präsidentengattin Brigitte Macron „bearbeitet“, in Mailand plakatieren ließ, ist ihm die Aufmerksamkeit der internationalen Medien sicher.
Doch Palombo geht es weniger um das Interesse an seiner Person, mit der Kampagne "Just Because I am a Woman", für die er auch Hollywoodschönheiten wie Emma Watson und Gwyneth Paltrow rot und blau geschlagen abbildete, beabsichtigt der Künstler "das Drama zu veranschaulichen, das Millionen von Frauen auf der ganzen Welt betrifft ... mit dem Ziel, Institutionen und Politik anzuprangern, das Bewusstsein zu schärfen und eine echte Reaktion von ihnen zu erhalten", so sein Pressebüro in einer Erklärung. Gegenüber dem Independent erklärt Palombo vergangene Woche, dass er sich „für diese Frauen entschieden (habe), weil sie vollendete und engagierte Frauen repräsentieren, eine Anlaufstelle und ein Symbol für den Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter." Trotz ihrer Stärke und Position seien auch diese Frauen nicht vor häuslicher Gewalt sicher, denn, so die Message Palombos „No Women is Immune from Domestic Violence“, egal in welcher Position, egal mit welchem Aussehen.
Der 45-jährige Künstler ist bekannt für seine farbenfrohe, satirische Kunst mit der er oftmals ziemlich direkt für soziale und kulturelle Themen sensibilisieren will. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt die Serie "Disabled Disney Princesses", bei der Disneyprinzessinnen mit Behinderungen gezeigt werden und "The Simpsons Go To Auschwitz", bei der die Comicfamilie den Holocaust erlebt. Anlässlich des Internationalen Frauentags startete er 2015 die Kampagne #BriefMessage, in der er Frauen aufforderte, Gewalt anzuprangern, indem sie eine Nachricht auf ihre Unterwäsche schrieben und das Foto in den sozialen Medien veröffentlichten. Bevor Palombo die Portraits der Politikerinnen bearbeitete, ging eine #stopviolenceagainstwomen-Serie viral, für die Palombo die Gesichter der Schauspielerinnen Kirsten Stewart, Angelina Jolie, von Kim Kardashian und Kendall Jenner, sowie Popikone Madonna im selben Stil bearbeitete.