Solothurn/Vatikan. Die Unterkunft der päpstlichen Leibwache sei schlecht isoliert und zu klein, heißt es am Wochenende im schweizerischen Solothurn, wo die „Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde“ eine Pressekonferenz gab. Der geplante Um- bzw. Neubau der Kaserne der päpstlichen Schweizer Garde, für den 55 Millionen Schweizer Franken veranschlagt werden, wird ausschließlich aus Spenden finanziert, die von der eigens hierfür gegründeten Stiftung gesammelt werden. Die Entwürfe für den Umbau liefert das angesehene Schweizer Architekturbüro Durisch + Nolli.
Seit über 500 Jahren bewacht die Schweizer Garde das Oberhaupt der katholischen Kirche und ist dafür aktuell in der Nähe des Papstes auf dem Gelände des Vatikanstaates in drei Gebäuden zwischen Petersplatz und Sankt- Anna-Tor untergebracht. Ein Gutachten aus dem Jahr 2017 hatte den Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert bereits eine schlechte Bausubstanz attestiert, die Kaserne sei schlecht isoliert, die Bausubstanz mangelhaft, die Wände feucht. Ein Um- bzw. Neubau wurde empfohlen.Nachdem der Papst gerade erst eine Aufstockung des Personals von 120 auf 135 Mann vorgenommen hat und außerdem Gardisten seit Neustem bereits nach fünf Dienstjahren heiraten, auch die Familien der päpstlichen Schutztruppe sind in der Kaserne untergebracht, ist die Kaserne nicht nur zu zugig, sondern auch einfach zu klein. Das Schweizer Architekturbüro Durisch + Nolli, dessen Entwurf nun umgesetzt werden soll, errichtet statt bisher drei zwei Gebäude auf dem Areal, zieht diese aber höher hinauf, am Dach der neuen Kaserne findet sich eine moderne Photovolatikanlage und sorgt für Nachhaltigkeit im Vatikan. Die Gebäude sollen bis 2027, dem 500. Jubiläum der Plünderung Roms (Sacco di Roma) am 6. Mai 1527, bei der beinahe die gesamte Schweizer Garde ihr Leben ließ, fertig gestellt sein. Über die Zwischenunterbringung der Garde während des Umbaus wird noch spekuliert, möglicherweise wird für einige Jahre ein Containerdorf in den Vatikanischen Gärten errichtet.
55 Millionen Schweizer Franken soll der Umbau inklusive Zwischenunterbringung der Gardisten kosten. Das sind etwa 50 Millionen Euro, die nun von der eigens hierfür ins Leben gerufenen „Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde“ in der Schweiz und der ganzen Welt gesammelt werden.