Nirgends auf der Welt lebt es sich so gut wie in Wien. Das ergab zumindest das jährliche Ranking des internationalen Beratungsunternehmen Mercer, das die österreichische Bundeshauptstadt aus 231 Städten weltweit zum neunten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt kürt. Den zweiten Platz des Mercer Rankings nimmt Zürich ein, Platz drei teilen sich München und die neuseeländische Stadt Auckland exaequo. Schlusslicht ist einmal mehr die irakische Hauptstadt Bagdad auf Platz 231.
In den Top Ten der lebenswertesten Städte finden sich auch 2018 mehrheitlich europäische Städte. Auf den Plätzen sechs bis zehn liegen Düsseldorf, Frankfurt, Genf, Kopenhagen und Basel. Daneben sind Neuseeland mit Auckland (3), Kanada mit Vancouver (5) und Australien mit Sydney (10) vertreten.
Wien punktet mit öffentlichem Verkehr und kulturellen Angebot
Die Attraktivität Wiens bei Touristen ist unbestritten. Millionen von Reisenden besuchen jährlich die österreichische Hauptstadt wegen ihren vielfältigen Wahrzeichen, Museen und dem Charme des ehemaligen Zentrums der Habsburgermonarchie. Ob nun Stephansdom, Riesenrad, Opernball, die Lipizzaner oder die Sachertorte, Wien hat für Besucher einiges zu bieten und mit Sissi, Klimt und vielen anderen historischen Persönlichkeiten schier unerschöpfliche touristische Trademarks im Programm. Doch wie lebt es sich in einer Stadt, die sich so hervorragend für einen Städtetrip eignet? Genau dieser Frage gehen zahlreiche Studien nach. Eine davon gewinnt Wien nun schon zum neunten Mal in Folge, eben jene des internationalen Beratungsinstitutes Mercer.
"Wien überzeugt vor allem durch Sicherheit, einen sehr guten öffentlichen Nahverkehr und eine Vielfalt an Kultur- und Freizeiteinrichtungen", heißt in einer Mercer Aussendung. Die Mercer-Studie wird oftmals als Manager-Meinung abgetan, berücksichtigt 39 Kriterien, darunter Gesundheitsstandards, politische Stabilität, Wirtschaftslage, Bildungssystem, Wohnungsmarkt und Naturschutz. In die Bewertung fließen zu 98 Prozent harte Daten ein, die von unabhängigen Instituten und Behörden erhoben werden. Die Meinung der Manager, machen lediglich zwei Prozent der Daten aus. Sogenannte Expats, das sind Menschen, die in der Regel für eine begrenzte Zeit aus dem Ausland nach Wien kommen, um hier zu arbeiten, werden hierfür befragt.
Andere Studien, ähnliche Ergebnisse
Wie auch immer man das Mercer-Ranking bewertet, fest steht, dass Wien auch in anderen Studien im oberen Feld zu finden ist. Trotz verschiedener Kriterienkataloge führt die Donaumetropole auch den „Smart City Index“ und den „State oft he World Cities Report“ der UNO aus 2013 an, und behauptet mit zweiten Plätzen im „EIU Livability Survey“ und im „Most liveable city Index 2017“ (Monocle) seine Vorreiterrolle als lebenswerte Stadt.
Auch die Wiener, selbst wenn sie dies nicht gerne zugeben, da granteln und schimpfen zum guten Ton gehört, mögen ihre Stadt. So ergab die Wiener Lebensqualitätsstudie 2013, dass 97 Prozent der Wienerinnen und Wiener „gerne“ oder sogar „sehr gerne“ in ihrer Stadt leben. Auch eine Befragung von Eurostat hat 2015 ergeben, dass 96 Prozent der Bevölkerung gerne in Wien lebt. Wien liegt damit fast gleichauf mit Stockholm, Hamburg und München und deutlich vor Madrid oder Paris (jeweils 87 Prozent).