Earth Overshoot Day: Ab heute leben wir ökologisch auf Kredit

Heute hat die Erdbevölkerung die verfügbaren erneuerbaren Ressourcen des Jahres 2019 aufgebraucht. Alle Wälder gerodet, alle Fische gefangen, so viel CO2 verbraucht, wie die Erde in einem Jahr verkraften könnte. Ab dem 29. Juli 2019, so hat das Global Footprint Network, eine international tätige Nachhaltigkeitsorganisation mit Sitz im kalifornischen Oakland, berechnet, leben wir ökologisch auf Kredit. Wir verbrauchen mehr Ressourcen als natürlich nachwachsen können, treiben Raubbau mit der Umwelt. Das Konzept des Erderschöpfungs- bzw. Erdüberlastungstages hat es bereits vor 20 Jahren gegeben, bis in die 1990ger Jahre hinein, lag der Tag am Ende des Jahres im Dezember und rückt seither im Kalender kontinuierlich weiter in den Sommer, in den vergangenen Jahren immer Anfang August (2018 1. August, 2017 2. August), hat es die Weltgemeinschaft in diesem Jahr bereits am 29. Juli, so früh wie noch nie, geschafft, alle nachwachsenden Ressourcen zu verbrauchen und verhält sich weiter, als stünden 1,75 Erden zur Verfügung, warnen Umweltorganisationen einstimmig.

In die Berechnungen zur Erdbelastung fließen die Nutzung von Holz, Ackerland und Fischgründen ein, außerdem der CO2-Ausstoß und der Flächenverbrauch, endliche Ressourcen wie Erdöl spielen hier keine Rolle, es geht um den Verbrauch der natürlich nachwachsenden Ressourcen. 1,75 Erden wären derzeit notwendig, um die Menschheit bei gleichbleibendem Lebensstil mit Ressourcen wie Wasser, Land, Holz und sauberer Luft zu versorgen. Dass diese eine Erde es nicht mehr so ganz schafft mit der menschlichen Belastung klarzukommen, werde immer sichtbarer, Abholzung, Bodenerosion, der Verlust von Artenvielfalt und der Anstieg von CO2 sind laut Global Footprint Network deutliche Zeichen des Verbrauchs.

Am Earth Overshoot Day wird der ökologische Fußabdruck der Weltbevölkerung im Verhältnis zur Biokapazität, also den verfügbaren nachwachsenden natürlichen Ressourcen betrachtet und ein globaler Durchschnittswert berechnet. Wenn man Länder miteinander vergleicht, wird schnell klar, dass Industrienationen hier die größeren Füße haben. Ein drastischer Ländervergleich ist der zwischen dem Emirat Katar, hier ist der Überlastungstag bereits nach 42 Tagen erreicht und Indonesien, wo die innerhalb eines Jahres nachwachsenden natürlichen Ressourcen erst nach 342 Tagen verbraucht werden. Deutschland hat nach Berechnungen 2019 bereits am 3. Mai die verfügbaren Ressourcen ausgeschöpft. Vor allem der hohe CO2 Ausstoß der Bundesrepublik, für den hauptsächlich der Verkehr und die aktiven Kohlekraftwerke verantwortlich gemacht werden, schlägt hier zu Buche.

BUND Vorsitzender Hubert Weiger warnt in einer Aussendung dass die „fortschreitende Ausbeutung unseres Planeten“ dafür sorge dass „brütende Hitzesommer, sterbende Wälder und Ausnahmezustände aufgrund von Unwettern zur neuen, katastrophalen Normalität" würden und fordert Politik und Wirtschaft zum Handeln auf. "Unsere Erde ist kein Konto, dass wir ohne Konsequenzen Jahr für Jahr überziehen können. Bald haben wir alle Reserven aufgebraucht, wir sind auf dem direkten Weg in den ökologischen Ressourcen-Bankrott. Es liegt in unserer Verantwortung, jetzt radikal umzudenken und umgehend zu handeln, damit unsere Kinder und Enkelkinder nicht mit noch viel drastischeren Folgen von Klimakrise, Ressourcen- und Artenverlust leben müssen." Ganz ähnlich klingt die Warnung der Fridays for Future Bewegung um die 16-Jährige Klimaktivistin Greta Thunberg, eben jener Generation der Kinder, die da um ihre Zukunft fürchten und seit Monaten weltweit für ein Umdenken demonstrieren: „There is no future on this planet“ steht auf den Plakaten der Kinder dieser Erde.

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