Ein trojanisches Pferd im Gebüsch oder, der eiserne Vorhang des Winters

Präsentation des Eisernen Vorhangs in der Wiener Staatsoper, der in der Saison 2019/2020 von der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth gestaltet wurde.

Wien. 10.10.2019. In seiner letzten Saison an der Wiener Staatsoper präsentiert Direktor Dominique Mayer, der ab 2021 an die Mailänder Scala wechselt, heute den „Eisernen Vorhang“ der Saison 2019/2020, auf dem die gesamte Spielzeit über auf einer Fläche von 176 m2 das Gemälde „Das Trojanische Pferd“ der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth, geboren 1940 in Wien, zu sehen sein wird. Etwa 600.000 Opernbesucher werden vor Vorstellungbeginn, in der Pause und kurz bevor der Vorhang sich schließt, das „weltgrößte Kunstwerk“, wie der Direktor in der Pressekonferenz betont, zu sehen bekommen.

Das Projekt „Eiserner Vorhang“ läuft an der Wiener Staatsoper bereits seit 22 Jahren und wird vom museum in progress in Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheaterholding, sowie der Unterstützung von Sponsoren und Förderern realisiert. Die Brandschutzwand zwischen Zuschauerraum und Bühnenraum wird dabei zu einer Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst und schafft eine Verbindung zwischen den beiden Kunstformen. Nicht immer ist das Publikum begeistert, weiß der scheidende Direktor zu berichten, doch Kunst schaffe Diskurs und dies sei gut. Über Jungwirths „Das Trojanische Pferd“ freut sich Mayer besonders, schließlich habe man vergangene Spielzeit, wenn auch nicht sehr erfolgreich, die Trojaner, gegeben- ein Stück an dem sein Herz hängt.

Jungwirth, deren Werk lange unterschätzt wurde, bewegt sich an der Schnittstelle zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei und zählt heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen. Neben dem Druck des Gemäldes, der mit Magneten auf den Eisernen Vorhang gespannt wird, und auf dessen Enthüllung an diesem Morgen alle warteten, hat die Pressekonferenz einen weiteren Star zu bieten. Die 94-jährige Schriftstellerin Friedericke Mayröcker, die mit der Künstlerin Jungwirth eine langjährige Freundschaft verbindet, hat zum „Trojanischen Pferd“ und „Eisernen Vorhang“ einen Text verfasst, „ein trojanisches Pferd im Gebüsch oder, der eiserne Vorhang des Winters“, den sie anlässlich der Pressekonferenz höchstpersönlich vortrug und ihrer Freundin, die sie als große Künstlerin ehrt, widmet.

Ergänzend zum Eisernen Vorhang zeigt das museum in progress im Donizetti-Salon der Staatsoper Originalwerke der Künstlerin, die motivisch mit dem Eisernen Vorhang verbunden sind. Um das Projekt „Eiserner Vorhang“ an dem in den vergangenen Jahren bereits Künstler wie Maria Lassnig (2005/06), Jeff Koons (2007/2008) oder David Hockney (2012/13) teilnahmen finanzieren zu können, wird das Sujet „ Das Trojanische Pferd“ ebenfalls als signierte Lithografie angeboten. Das Originalwerk wird Ende November im Auktionshaus Kinsky versteigert, die Hälfte des Verkaufserlöses, Schätzwert 60.000-100.000 Euro, gehen das das Eiserne Vorhang Projekt.

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