Die vom italienischen Spitzenkoch Massimo Bottura und seiner Frau Lara Gilmore gegründete Stiftung Food for Soul hat die Eröffnung eines Restaurants für Arme in der mexikanischen Stadt Mérida angekündigt. Gemeinsam mit der Palace Foundation eröffnet Food for Soul bereits das siebte Refettorio, für das Restaurant, das jedem offen steht, wurde ein historisches Haus im Zentrum der Stadt restauriert. In den von der Stiftung Food for Soul ins Leben gerufenen Gemeinschaftsküchen werden lokale und internationale (Chef)Köche aktiv, teilen ihre Kreativität und ihr Fachwissen und bereiten für die Gäste köstliche und gesunde Mahlzeiten aus überschüssigen Zutaten zu. Das Projekt fördert einerseits den sozialen Zusammenhalt und zeigt auf, wie die Verschwendung von Lebensmitteln sinnvoll bekämpft werden kann.
Gegen Food Waste, Hunger und Isolation
Chefkoch Massimo Bottura und seine Frau Lara Gilmore, die gemeinsam die mehrfach ausgezeichnete Osteria Francescana in Modena führen, haben anlässlich der Expo 2015 in Mailand das erste von inzwischen sieben „Refettorios“ gegründet. Ursprünglich bezeichnete das Wort Refettorio den Ort in Klöstern, an dem sich Mönche versammelten, um ihre täglichen Mahlzeiten zu teilen, oder an dem sie sich an Gemeinschaftsaktivitäten wie Versammlungen oder Spielen beteiligten.
Das Wort selbst kommt aus dem Lateinischen "reficere" und bedeutet "neu machen", aber auch "wiederherstellen" - sei es der Körper oder die Seele. Inspiriert von dieser Idee besteht das Ziel des „Refettorio“ darin, Menschen zusammenzubringen, um Würde und Respekt wiederherzustellen, Gemeinschaften widerstandsfähiger zu machen und Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum zu eröffnen. Die Refettorio sind nicht nur Orte, wo der Hunger gestillt wird, sie sind auch Orte, an denen man in sicherer und schöner Atmosphäre zusammen kommen kann.
In dem im Kolonialstil errichteten Haus im historischen Zentrum Mérida wurde ein Restaurant eingerichtet, das auch die Kultur der Stadt reflektiert, neben dem guten Essen bieten die Refettorios von Food for Soul auch einen Ort der Schönheit und Gemeinschaft. So wurden die Räumlichkeiten in Mérida vom Galeristen Jose Garcia Torres mit Bildern des Künstlers Bosco Sodi und anderer ausgestattet. Damit wurde ein farbenfroher Treffpunkt geschaffen, der allen offen steht und täglich Menschen in wirtschaftlich schwierigen Situationen ein Mittagessen anbietet. Der Leitgedanke „beim Essen kommen die Menschen zusammen“ wird in den Refettorios von Food for Soul durch die Unterstützung Freiwilliger realisiert, ein kulturelles Programm und Veranstaltungen runden das einladende Angebot ab.
Seit der Eröffnung des ersten Refettorio Ambrosiano 2015 in Mailand hat die Stiftung Food for Soul sechs weitere Projekte eröffnet. In Rio de Janeiro, Paris, London, Modena, Bologna und Neapel laufen die Projekte erfolgreich. Die Eröffnung des Refettorio Mérida ist ein weiterer Schritt in Richtung der Mission von Food for Soul, Menschen zusammenzubringen und das Problem der sozialen Verwundbarkeit und Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.