Katharsis: Hermann Nitsch im Palazzo Ducale in Mantua

Österreichische Medien berichten über Proteste

Wien/Mantua. „Protest gegen Nitsch-Ausstellung in Mantua“ titelten vor einigen Tagen, noch vor der offiziellen Eröffnung österreichische Zeitungen im Kulturteil. Italienische Tierschützer hatten im Internet 1.500 Unterschriften gegen die Ausstellung Hermann Nitsch „Katharsis“, die vom 30. April bis zum 30. Juni 2019 im Palazzo Ducale in Mantua zu sehen ist, gesammelt. Auch die Region Lombardei stehe der Ausstellung des Wiener Aktionisten, der bekannt dafür ist in seinen Aktionen Blut, Gedärme und Kadaver zu verwenden wofür er von Tierschützern wiederholt kritisiert wurde, skeptisch gegenüber. Peter Assmann, Direktor des Palazzo Ducale und Co-Kurator der Ausstellung, die durch die Zusammenarbeit des Verbands Moz-Art, der Galerie BoxArt von Verona, der Wiener „Nitsch Foundation“ sowie des Palazzo Ducale ermöglicht wurde, die einmalige Gelegenheit sieht, dem italienischen Publikum die kraftvollen Arbeiten des zeitgenössischen Künstlers im Dialog mit den mittelalterlichen Schätzen des Palazzo Ducale zu präsentieren. Bis Ende Juni treffen im Palazzo Ducale mittelalterliche Kultur auf die Spiritualität und Ikonografie des Nitschen Cosmos, so ist unter anderem seine Arbeit „Das letzte Abendmahl“ zu sehen.

Der 1938 in Wien geborene Hermann Nitsch ist mit seinen Orgien-Mysterien-Theater Veranstaltungen, Happenings überdimensionalen Schüttbildern und Inszenierungen einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Aktionismus. Sowohl seine Kunst, als auch seine Inszenierungen sind durchdrungen von Elementen der griechischen Tragödie ("... der Ausgangspunkt meiner Kunst war immer das Theater und insbesondere die griechische Tragödie", die Verbindung zur mittelalterlichen Architektur des Palazzo Ducale, der zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammt, und hier liegt auch der Fokus der Ausstellung, ist die Spiritualität in Nitschs Werken. Zum Gebäudekomplex des Palazzo Ducale, von den Gonzagas zur Repräsentation ihrer Macht erbaut gehören mehr als 950 Räume, Gärten, Türme und Keller, die einige der größten Kunstschätze Italiens beherbergen.

In Katharsis tritt die zeitgenössischer Kunst in Dialog mit den kostbaren Kunstschätzen, die im Sale di Guastalla, im mittelalterlichen Palazzo del Capitano des Palazzo Museumskomplexes Herzog von Mantua, aufbewahrt werden. Der Titel Katharsis bezieht sich auf die verschiedenen Dimensionen der Kulturgeschichte des Menschen, die den Besucher mit ihrer Kraft in der jeweils aktuellen Kunstsprache gleichzeitig berühren. Der Dialog zwischen Kunst und Umfeld wird im Palazzo Ducale, wie in einer griechischen Tragödie besonders intensiv geführt, wenn die von der Suche nach dem Heiligen Gral inspirierte Arbeit L'Ul ma Cena (1979-1983) von Hermann Nitsch in der ehemaligen Kapelle von Guastalla dem bekannten Resco della Croci ssione gegenüber gestellt wird.

30. April — 30. Juni 2019
Palazzo Ducale
Piazza Sordello 40
46100 Mantova
www.mantovaducale.beniculturali.it
Dienstag bis Samstag 8.15 — 19.15 Uhr

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