Vatikanischer Beitrag zur Architekturbiennale 2018 dauerhaft auf der Insel San Giorgio Maggiore zu sehen
Venedig, Insel San Giorgio Maggiore. Die Fondazione Giorgio Cini ermöglicht es Besuchern, ab dem 16. April 2019, den ersten Beitrag des Vatikans bei einer Architekturbiennale dauerhaft auf der Insel San Giorgio Maggiore zu besichtigen. Anlässlich der 16. Architekturbiennale von Venedig gestalteten im vergangenen Jahr 10 international renommierte Architekten jeweils eine Kapelle, die im Wald der von der Stiftung verwalteten Insel ausgestellt waren. Die Stiftung gab nun bekannt, dass der Biennale Beitrag des Heiligen Stuhls auf San Giogio Maggiore eine neue Heimat gefunden hat und das Angebot der Stiftung von nun an ergänzt. Die Fondazione Cini, die auf San Giorgio Maggiore zahlreiche Gebäude von historischem Wert revitalisierte und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, sowie als Ausstellungs- und Veranstaltungsräume nutzt, ist eine Privatstiftung, die sich der Förderung und Erforschung der Kultur Venedigs verschrieben hat. Das Angebot bei einem Besuch der Insel, die genau gegenüber des Markus Platzes liegt, wird nun um die Wald-Kapellen bereichert.
Ausflugsziel mit neuer Attraktion
Im Einklang mit den bereits laufenden Projekten der Giorgio Cini Stiftung auf der Insel San Giorgio Maggiore sind ab Dienstag, dem 16. April 2019, neben dem monumentalen Komplex der Stiftung und ihren kulturellen Angeboten im Wald der Insel die zehn Kapellen zu besichtigen, die anlässlich der ersten Teilnahme des Heiligen Stuhls an der Architekturbiennale geschaffen im vergangenen Jahr geschaffen wurden. Zehn international renommierte Architekten aus 10 Nationen – Francesco Cellini (Italien), Ricardo Flores und Eva Prats (Spanien), Eduardo Souto (Portugal), Norman Foster (Großbritannien), Andrew Berman (USA), Sean Godsell (Australien), Carla Juaçaba (Brasilien), Terunobu Fujimori (Japan), Smiljan Radic (Chile/Serbien) und Javier Corvalán (Paraguay) - wurden von Kardinal Gianfranco Ravasi beauftragt, nach dem Vorbild der „Kapelle im Wald“ - erbaut 1920 von Gunnar Asplund auf dem Stockholmer Friedhof- eine eigene Kapelle zu erschaffen. Die 10 Kapellen waren dann während der Biennale im vergangenen Jahr als Teil der Ausstellung auf der Insel zu besichtigen, ergänzt um eine elfte, den Asplund Pavilion desgignt vom MAP Studio, Ausgangspunkt des Vatikanischen Beitrages.
„Die Vatikankapellen waren zweifellos eine neue Begegnung zwischen Architektur und Glauben, ein Moment der Orientierung und des Dialogs, eine Entdeckungsreise. Jeder Besucher, ob Gläubiger oder Ungläubiger, kann den Kapellen einen Sinn, eine Bedeutung und auch eine spirituelle Emotion zuschreiben: Dies ist die Besonderheit dieses architektonischen Projekts. " resümiert Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur und Kommissar der Vatikanischen Kapellen, der sich nun natürlich freut, „dass dank des wertvollen Beitrags der Giorgio Cini Foundation die Kapellen nun dauerhaft auf der Insel bleiben können: Ich hoffe, dass sie immer ein Symbol des Dialogs zwischen Kulturen und Gesellschaften, zwischen Natur und materieller Architektur, zwischen Kunst und Spiritualität bleiben. "
Die Fondazione Giorgio Cini, benannte nach dem verstorbenen Sohn des Industriellen Vittorio Cini, begann in den 1950ger Jahren damit das verfallene Benediktinerkloster auf San Giorgio Maggiore, die kleine Insel liegt in der Lagune von Venedig und war nach der Säkularisierung vorübergehend ein Militärstützpunkt, wieder herzustellen. Mit der von der Fondazione Cini gegründeten Scuola di San Giorgio per lo studio della Civiltà Veneziana schuf die Stiftung auch ein Institut zur Förderung von Studien zur Kultur Venedigs. Die heute in der Cini-Stiftung stattfindende Forschungsarbeit bedient sich der Bibliothek des Hauses und ihrer rund 160.000 Bände, einer Manuskript- und Kunstsammlung, sowie zahlreicher Kopien von Archivalien vor allem des Staatsarchivs. Es existieren Abteilungen für Geschichte, Musik, Theaterwissenschaften und Kunst. Die Stiftung führt in den nach und nach revitalisierten Gebäuden auf der Insel Ausstellungen, Konzerte und internationale Kongresse durch und hat dafür gesorgt, dass die idyllische Insel in der Lagune eine Ruhepol für Kunst- und Kulturinteressierte ist.
In Zusammenarbeit mit dem Benedicti Claustra, einem gemeinnützigen Zweig der Benediktinergemeinschaft von San Giorgio Maggiore, ist es auch möglich den Glockenturm der Basilika von San Giorgio Maggiore zu besichtigen, es werden kombinierte Eintrittskarten für die Besichtigung des Glockenturmes, der Stiftung und der Kapellen angeboten, Besucher der Insel können zwischen vier verschiedenen Routen wählen.
Die erste Route beinhaltet eine Besichtigung des monumentalen Komplexes der Giorgio Cini Foundation mit einem Besuch in den beiden Kreuzgängen, dem Palladian Refektorium mit der Hochzeit von Cana, dem Fotoraum, dem Treppenhaus und der Bibliothek von Longhena, dem Neuen Langarm und dem Labyrinth von Borges und einem Besuch im "Wald" der Stiftung, wo sich die Vatikanischen Kapellen befinden.
Die zweite Route kombiniert den Besuch der Cini-Stiftung mit dem Aufstieg zum Glockenturm von San Giorgio, der mit seinen 75 Metern Höhe zu den höchsten der Stadt zählt und dank eines Aufzugs, der den Zugang zum Glockenturm ermöglicht, leicht zu erreichen ist.
Die dritte Route beinhaltet einen Besuch des "Waldes" mit den Kapellen des Vatikans und den Aufstieg zum Glockenturm von San Giorgio, der einen einzigartigen Blick auf die Stadt, das Becken von San Marco und die umgebende Lagune bietet.
Die vierte und letzte Reiseroute ermöglicht einen gemeinsamen Besuch: die Giorgio Cini-Stiftung, den "Wald" mit den Vatikanischen Kapellen und den Zugang zum Glockenturm der Basilika San Giorgio Maggiore.
Praktische Informationen:
Reiseroute 1-2-3-4
Besuch der Stiftung + "Bosco" mit den Vatikanischen Kapellen
oder
Besuch der Stiftung + Aufstieg zum Glockenturm
oder
Besuch des "Waldes" mit Vatikankapellen + Aufstieg zum Glockenturm
oder
Besuch der Stiftung + "Bosco" mit Vatikanischen Kapellen + Aufstieg zum Glockenturm
Videoguides sind in sechs Sprachen verfügbar (Italienisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Russisch).
Mehr Infos: https://www.cini.it