„Stärker als Gewalt“

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Jede 3. Frau ist betroffen

Frankfurt. Seit 1981 ist der 25. November der „Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen“, die, laut einer Ausendung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht zurückgeht. So ist der heute vorgestellten Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt 2018 des Bundeskriminalamtes zu entnehmen, dass im vergangenen Jahr 114.393 Frauen (2017: 113.965) Opfer von Gewalt in der Partnerschaft wurden. Statistisch gesehen ist jede 3. Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt. Um auf die erschreckende Lage hinzuweisen, startet das Ministerium die Aktion „Stärker als Gewalt“, die heute mit einer Lichtinstallation in vielen deutschen Großstädten für das Thema sensibilisieren soll. Projetziert werden die aktuellen Zahlen zu Gewalt gegen Frauen, die Lichtinstallation endet mit der Frage „Was ist Deine Zahl?“, denn wenn jede 3. Frau betroffen ist, hat jeder im näheren Umfeld ein Opfer von Gewalt. In Frankfurt ist die Lichtprojektion rund um den Horst-Lippmann-Platz zu sehen. Mit der Webseite www.stärker-als-gewalt.de will das Ministerium eine Anlaufstelle für Erstinformationen bereitstellen und Angebote und Informationen, die dabei helfen sollen, Gewaltformen früher zu erkennen bündeln. Hier werden auch Wege aufgezeigt, um Betroffene effektiver zu unterstützen und Auswege aus der Gewalt zu finden.

Gewalt gegen Frauen nimmt nicht ab

Jede dritte Frau wird in ihrem Leben einmal Opfer von Gewalt, das sind 12 Millionen Frauen in Deutschland und 105.571 Frauen alleine in Frankfurt, die betroffen sein könnten. Anders ausgedrückt wird mehr als ein Mal pro Stunde statistisch gesehen eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Bei der Zahl handelt es sich um eine statistische Größe, bei der die Dunkelziffer unter Einbeziehung sogenannter Dunkelfeldstudien berücksichtigt ist. Grund zur Erleichterung ist dies jedoch keiner, denn auch die Hardfacts aus der Bundeskriminalstatistik 2018 zeichnen kein schönes Bild und machen deutlich, dass Frauen auch 2019 in Deutschland vor Gewalt geschützt werden müssen.

81,3 Prozent der Opfer sind Frauen

An jedem dritten Tag wurde vergangenes Jahr in Deutschland eine Frau in Folge von Partnerschaftsgewalt getötet, 122 Frauen starben 2018 durch Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge (2017: 147). Von den insgesamt 140.755 Personen (Vorjahr: 138.893), die laut BKA-Statistik 2018 Opfer versuchter und vollendeter Gewalt wurden, sind 81,3 Prozent davon Frauen, 18,7% Männer. Somit waren insgesamt 114.393 (2017: 113.965) Frauen und 26.362 Männer (2017: 24.928) von Partnerschaftsgewalt betroffen. Bei Vergewaltigung, sexuellen Übergriffen und sexueller Nötigung in Partnerschaften sind die Opfer zu 98,4 Prozent weiblich, bei Bedrohung, Stalking, Nötigung in der Partnerschaft sind es 88,5 Prozent. Bei vorsätzlicher und einfacher Körperverletzung sind es 79,9 Prozent, bei Mord und Totschlag in Paarbeziehungen sind 77 Prozent der Opfer Frauen. Während es in der hier zitierten Statistik ausschließlich um Gewalt in Partnerschaften geht, ist Gewalt gegen Frauen oftmals auch der Alltag in Familien und anderen Abhängigkeitsbeziehungen.

Initiative „Stärker als Gewalt“

Mit der Initiative „Stärker als Gewalt soll anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen daher in ganz Deutschland mit Lichtprojektionen darauf aufmerksam gemacht werden, wie viele Frauen statistisch gesehen bereits Gewalt erfahren haben oder akut betroffen sind. Die Projektion endet mit der Frage „Was ist deine Zahl?“ und macht so deutlich, dass Gewalt gegen Frauen in unser aller persönlichem Umfeld stattfindet. Gewalt an Frauen geht uns alle an. Auf der Webseite www.stärker-als-gewalt.de finden Betroffene und Interessierte Infos und Anlaufstellen so wie das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, bei dem Betroffene und ihr Umfeld unter der Nummer 08000 116 016 rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr und in 17 Sprachen Unterstützung und Informationen, zum Beispiel über Beratungsstellen in ihrer Nähe erhalten können.

08000 116 016

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz betont Petra Söchtlinger, Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“: „Gewalt gegen Frauen ist und bleibt ein Thema, bei dem wir alle hinschauen und aktiv werden müssen. Wir müssen uns einmischen, wenn uns Klischees und Vorurteile begegnen, die Gewalt verharmlosen oder rechtfertigen. Und wir müssen uns dafür einsetzen, dass Betroffene Hilfe und Unterstützung bekommen. Wir unterstützen, bestärken und ermutigen Frauen, die nächsten Schritte zu gehen und sich aus Gewaltsituationen zu lösen. Auch Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Frauen sowie Fachkräfte können sich an das Hilfetelefon wenden. Die 08000 116 016 sollte daher jede und jeder kennen.“

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