#EnjoyRespectVenezia

Venedig appelliert an seine Besucher

Venedig. Im vergangenen Herbst noch vom Hochwasser heimgesucht, läuft in Venedig schon wieder der Countdown zum "Carnevale di Venezia", der Ende Februar mit seinem wilden Treiben, Maskenbällen, Straßenkünstlern und Gondelparaden noch ein bisschen mehr Menschen in die Lagunenstadt zieht, als ohnehin immer. 90 bis 100.000 tummeln sich täglich, um die 130.000 sind es in der Faschingszeit. Mit der Kampagne #EnjoyRespectVenezia tritt die Venezianische Stadtverwaltung in den direkten Dialog mit den Besuchern und erklärt anhand von 12 praktischen Hinweisen, wie Touristen dazu beitragen können, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und Venedig längerfristig zu erhalten.

Venedig, immer eine Reise wert

Für Touristen gilt vor allem die berühmte Insel der Altstadt, das Centro Storico mit dem Markusplatz, als das eigentliche Venedig. Hierher strömen sie, um in den engen Gassen und über die schmalen Brücken zu wandeln, oder in den Kanälen zu gondeln. In diesem Teil der Stadt, die insgesamt knapp 260.000 Einwohner hat, von denen die meisten auf dem Festland zu Hause sind, leben nur noch etwa 55. bis 60.000 Menschen. Eine der vielen Studien, die zu diesem Thema vorliegen, hat errechnet, dass das UNESCO-Weltkulturerbe Venedig 7,5 Millionen Besuchern pro Jahr vertragen könnte, es kommen 30 Millionen. Die Stadt gilt als das Beispiel für Overtourism schlechthin, und doch möchte man niemandem je davon abraten, den Zauber der Serenissima kennen zu lernen und Venedig zu besuchen.

Die Stadt kämpft bereits seit vielen Jahren gegen die Probleme, die der Massentourismus verursacht. Drehkreuze am Markusplatz limitieren und regeln die Besucherströme, ab 2020 wird von Tagestouristen eine Art Eintritt erhoben, den Übernachturlauber mit der Hotelrechnung bezahlen. Die Stadt ist nicht nur überfüllt, sie gerät auch an ihre ökologischen Grenzen. Natürlich bringen die Touristen Geld in die Stadt und doch verursachen sie Müllberge, picknicken und hinterlassen ihre Spuren an Gebäuden, deren Erhaltung an sich bereits eine Herausforderung darstellt, ganz abgesehen von den regelmäßig widerkehrenden Hochwassern, wie jenem im vergangenen Herbst, das Schäden in Höhe mehrerer Hunderte Millionen verursachte.

Venedig und auch der Carnevale di Venezia sind einzigartig, und diese einzigartigen kulturellen und landschaftlichen Werte gilt es für künftige Generationen zu erhalten. Mit der Kampagne #EnjoyRespectVenezia, gefördert durch das Internationale Jahr des nachhaltigen Tourismus für die Entwicklung, tritt die Stadt nun direkt in den Dialog mit ihren Besuchern.
Denn so heißt es im Kampagnentext: „Um die außergewöhnliche Schönheit und Einzigartigkeit von Venedig zu erhalten, ist es Notwendig einen verantwortungsbewussten Tourismus zu fördern, der im Einklang mit dem Alltag der Bewohner steht, die Umwelt nicht beeinträchtigt, sowie künstlerische Entwicklung und andere soziale und wirtschaftliche Aktivitäten nicht behindert.“

12 praktische Hinweise

In 12 praktischen Hinweisen kommuniziert die Stadt Regeln und Tipps zum verantwortungsbewussten und respektvollen Verhalten gegenüber Umwelt, Landschaft, historischen Bauwerken und der Individualität von Venedig und seinen Bewohnern, mit dem Ziel das Bewusstsein der Auswirkungen des Tourismus zu fördern und aufzuzeigen, wie eine verantwortungsvolle Art und Weise zu reisen nachhaltig zur Entwicklung beiträgt.

Wenn man die praktischen Hinweise genauer studiert, kann man diese größeren Themenbereichen zuordnen.

12. Planen Sie Ihre Reise und besuchen Sie Venedig, wenn es weniger überfüllt ist.

Auch wenn die Hinweise gleichwertig zu betrachten sind, sticht der letzte Punkt doch hervor, besonders wenn man gleichzeitig die Webseite der Stadt besucht. Denn hier findet sich ein Kalender mit grafisch aufbereiteter Hochrechnung, der die Tage mit großem Besucherandrang angibt. Zusätzlich zum Touristenbarometer empfiehlt die Stadt hier auch Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, und weist darauf hin, dass Eintrittskarten vorher besorgt werden können. Mit dieser Maßnahme sollen die Besucherströme genauso entzerrt werden, wie mit dem ersten und zweiten praktischen Tipp, den man sich durchaus zu Herzen nehmen sollte:

1. Entdecken Sie die verborgenen Schätze von Venedig der weniger bekannten Orte und bewundern Sie ihre außergewöhnliche Schönheit.
2. Entdecken Sie le die Inseln der Lagune und das Festland von Venedig, besuchen Sie die Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet.

Wie erwähnt, ist Venedig weit mehr, als die Gegend um den Markusplatz, auch in der Altstadt gibt es entlegenere Ecken und von den 100 Kirchen, die sich alleine auf der Insel befinden, will die ein oder andere gerne entdeckt werden und auch am Festland, in den Stadtteilen Mestre und Meghera, gibt es Venezianische Kultur zu erleben. Wer diese besser kennenlernen will, sollte Ratschlag 3. und 4. befolgen:

3. Probieren Sie die lokalen Produkte und die traditionellen Gerichte der venezianischen Küche.
4. Besuchen Sie die Werkstätten der alten Handwerker, die heute noch in Venedig existieren. Wählen Sie nur Original-Produkte und kaufen Sie keine Waren von illegalen Händlern.

Natürlich gibt es allerhand Angebote, die Touristen das Versprechen der Original Venedig-Erlebnisses machen, und dies gar nicht einzuhalten vermögen. Daher rät die Stadt:

5. Buchen Sie Ausflüge mit professionellen Reiseleitern und Begleitpersonen, die in der Lage sind, Ihnen die alte Geschichte von Venedig zu vermitteln.

Während es im Stadtkern vor allem kulturell Wertvolles zu sehen und zu erleben gibt, bieten die Inseln der Lagune Sonne, Strand, Meer und zahlreiche sportliche Aktivitäten. Hier ist es auch erlaubt, Dinge zu tun, die in der Innenstadt nicht gerne gesehen und von den Bewohnern als Respektlosigkeit wahrgenommen werden:

9. Venedig ist eine Stadt der Kunst: es ist nicht erlaubt zu zelten, mit nacktem Oberkörper zu spazieren, ins Wasser zu springen und zu schwimmen. Innerhalb weniger Minuten können Sie die Strände des Lido und von Pellestrina erreichen.

Wer meint, la Serenissima sei ein Campingplatz, wie zwei junge Deutsche letzten Sommer, die sich am Rande des Campanile einen Kaffee brühten, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Daher nochmal und immer wieder der Hinweis auf das Verbot außerhalb von öffentlichen Gärten zu picknicken, und die Aufforderung den verursachten Müll zu entsorgen und so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen:

6. Gehen Sie rechts, bleiben Sie nicht auf den Brücken stehen und fahren oder schieben Sie keine Fahrräder.
7. Die Treppen der Kirchen, Brücken, Brunnen, Denkmäler und Ufer sind keine Picknickplätze. Nutzen Sie die öffentlichen Gärten, schauen Sie auf der Karte nach.
8. Der Markusplatz ist ein Baudenkmal, es ist nicht erlaubt dort zu essen oder zu trinken, außer in Bars oder Restaurants.
10. Respektieren Sie die Natur und die Kunstgegenstände: lassen Sie keine Abfälle liegen, beschmieren Sie keine Gebäude mit Schriften, Zeichnungen oder mit Vorhangschlössern, füttern Sie nicht die Tauben.
11. Wenn Sie in einer Wohnung logieren, informieren Sie sich über die Praktiken des Recyclings.

Nun bleibt abzuwarten, welche der vielen Maßnahmen der Stadtverhaltung für den Erhalt der Stadt greift. Wer Venedig besucht, dem sei geraten, sich einfach ein bisschen auf die Reise vorzubereiten und wenn man Karneval dort sein möchte, bei der Reiseplanung zu berücksichtigen, dass es voll ist. Wer Tickets und Restaurants frühzeitig reserviert, trägt nicht nur zum besseren Ablauf bei, er spart oftmals auch Zeit und Geld.

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