Forscher entdecken seltenes Korallenriff vor der Küste Apuliens

Monopoli. APULIEN. Wissenschaftler der Aldo Moro Universität Bari haben Anfang März mit der Veröffentlichung eines Artikels im Fachmagazin Scientific Reports über das erste mesophotisches Korallenriff im Mittelmeer für Aufsehen gesorgt. Gute Nachrichten aus den Ozeanen sind heutzutage selten, die Entdeckung des Korallenriffs, das sich in 30 bis 50 Metern Tiefe vor der Stadt Monopoli über 2,5 Kilometer Länge erstreckt, ist eine erfreuliche Sensation.

Das von der Gruppe von Wissenschaftlern um Giuseppe Corriero von der Universität Bari beschriebene Riff vor der Küste Apuliens ist das erste seiner Art im Mittelmeer.

Trotz Korallenvorkommen ist die Ausbildung von Riffen im Mittelmeer bisher nicht beobachtet worden und das ist die eigentliche wissenschaftliche Sensation. Von den über 30 bekannten Korallenarten im Mittelmeer bilden die wenigsten Riffe aus, die jedoch für die Vielfalt der Unterwasserwelt von großer Bedeutung sind.

Riffe kommen vor allem im Indopazifiks und westlichen Atlantiks vor, dort bilden sich in nährstoffarmen Gewässern Riffstrukturen im Flachwasser, die vor den als Urlaubsziele bekannten Trauminseln zum Schnorcheln im Flachwasser einladen, und oftmals farbenprächtig sind.  Auch in größerer Tiefe ist die Bildung von Riffen bekannt, die größte von Lebewesen gebildete Struktur, das Great Barrier Reef vor Australiens Ostküste, ist wohl das bekannteste aller Korallenriffe. Bei einer Länge von rund 2.300 Kilometern liegt es abschnittsweise in großer Tiefe. 359 Steinkorallenarten konnten Wissenschaftler am größten Riff der Welt unterscheiden, dazu kommen zahlreiche weitere Arten, die sich wie Weichkorallen, Muscheln, Schnecken, Schwämme und Algen ansiedeln und gemeinsam einen Lebensraum für Tausende von Meereslebewesen schaffen. Riffe sind wichtige Unterwasserlebensräume und sogenannte Hotspots der Biodiversität, und genau wie diese bedroht.

Statt einer Meldung zum Riffsterben, erfreuen nun die italienischen Forscher die Fachwelt und die Öffentlichkeit mit dem Fund und der Beschreibung eines Mesophotischen Riffs im Mittelmeer, gelegen vor dem zauberhaften Städtchen Monopoli, genau am Stiefelabsatz. Zwar waren die am Riff beobachteten Korallenarten (wovon zwei dominieren, die Phyllangia americana moucheziiund die Polycyathus muellerae), bekannt, jedoch wusste man nichts über ihre Fähigkeit zur Riffbildung. Der Fachbegriff Mesophotisches Riff verweist auf die Bedingungen unter denen die an der Riffbildung beteiligten Spezies diese seltenen und bedrohten Unterwasserformationen bilden. Mesobedeutet soviel wie wenig und photoist das Licht, die riffbildenden Spezies des mesophotischen Riffs kommen in 30 bis 55 Metern Tiefe mit nur sehr wenig Licht aus. Stoffwechsel und Wachstum sind verlangsamt, umso erfreulicher die Länge von 2,5 Kilometern über die sich das neue Riff erstreckt.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass das Riff aus mediterranen Kaltwasserkorallen von dem hohen Vorkommen an organischem Material in der Region profitiert und es so dazu kam, dass sich das bisher unbekannte Ökosystem bilden konnte. Das Riff vor Apulien leuchtet zwar nicht in grellen Farben, doch beschreiben die Forscher das Farbenspektrum in gedämpften Tönen von Orange über Rot bis zu Violett und hoffen nun bei der weiteren Untersuchung des Gebietes auf die Entdeckung eines weiteren Riffs, das sie etwa 100km südlich vermuten.

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