Bologna. Wer in Bologna einen Betrieb führt, hofft dieser Tage darauf, seine Mitarbeiter in letzter Zeit gut behandelt zu haben, denn eine Gruppe unbekannter Aktivisten stürmt derzeit maskiert Geschäfte, Restaurants und Cafés und verlesen per Megafon die bei ihnen eingegangenen Anschuldigungen gegen die Padrones. Videos der Aktionen werden genauso online gestellt, wie die Karte der „Padrone die Merda“- wer ein Scheißchef ist, landet jedoch nicht unhinterfragt auf dieser ganz besonderen Googlemap. Die Aktivisten betonen, dass alle Anschuldigungen genau geprüft würden.
Mit der Aktion wollen die Aktivisten die Chefs zu einem Umdenken bewegen, gestraft werden „Vermieter, die mit verfallenen Häusern Geld verdienen, Arbeitgeber, die nicht zahlen oder ein Almosen zahlen, die ausbeuten, die Schwarz einstellen und die belästigen“, heißt es auf der Facebookseite der Vereinigung, die Betroffene dazu aufruft, ihre Beschwerden einzubringen, „ um Rache zu üben und das zurückzuholen, was uns zusteht!“.
Der Rachefeldzug der weißen Masken ist laut, aber unblutig und dauert kaum mehr als einige Minuten. Die Maskierung ist laut Aussage der Aktionisten notwendig, da ja auch Angestellte ihre eigenen Arbeitsplätze besuchten- was auch immer man von der eigenwilligen Vorgehensweise halten möchte, die Aktion der weißen Masken hat bereits juristische Konsequenzen zur Folge und zwar nicht für die Aktivisten, sondern den ein oder anderen Scheiss-Chef. Die Behörden konnten den Fall einer Firma, die an andere Unternehmen billige Arbeitskräfte weitervermittelt, nicht mehr weiter ignorieren und haben inzwischen Geldstrafen verhängt.