Zeitgeschichte im Museo Mille Miglia

Brescia. Bald ist es soweit, immer im Mai, dieses Jahr am 15. Mai, startet in Brescia das traditionsreiche Autorennen: die Mille Miglia. Der legendären Rally ist vor den Toren Brescias mit dem Museo Mille Miglia, untergebracht in einem alten Kloster, ein Museum gewidmet, dessen Besuch sich nicht nur für Motorsportfans lohnt.

Die legendären 1000 Meilen wurden 1925 von vier Freunden aus der Kleinstadt in der Lombardei -Graf Franco Mazzotti, Graf Aymo Maggi, Renzo Castagneto und Giovanni Canestrini- ins Leben gerufen, in der Absicht ihre Stadt Brescia zu einer Motorsportmetropole zu machen, was Ihnen, so kann man rückblickend sagen, gelungen ist. Die Freccia Rossa (dt. roter Pfeil), wie das Rennen auch genannte wird, wurde zwischen 1927 und 1957 als Straßenrennen auf einem ungefähr 1500 km langen, Dreieckskurs zwischen Brescia-Rom-Brescia im Rahmen der Rennwagenweltmeisterschaft ausgetragen, die Distanz entspricht rund 1000 Meilen, und galt als eines der anspruchsvollsten Straßenrennen der Zeit. Nach einem schweren Unfall des Spaniers Alfonso de Portago, der mehrere Todesopfer gefordert hatte, wurde das Rennen in seiner klassischen Form eingestellt, bis die Mille Miglia im Jahr 1977 als Rallye mit historischen Fahrzeugen wiederbelebt wurde.

Nachdem bei der Mille Miglia Storica, wie die Neuauflage korrekt bezeichnet wird, nur Automobile startberechtigt sind, die zumindest dem Modell nach in den Meldelisten der klassischen Mille Miglia zu finden sind, bildet die Freccia Rossa heute ein rollendes Museum der schönsten und teuersten Oldtimer der Welt. Obwohl der Kurs nach wie vor anspruchsvoll ist, schließlich wollen die „1000 Meilen“ in drei Tagen absolviert werden, geht es nicht mehr um Höchstgeschwindigkeiten, sondern vielmehr um die Freude an den wunderschönen Autos und der großartigen Natur und Kultur Italiens. Die Route führt durch 5 Regionen und passiert Städte wie Siena, Bologna und Florenz, die nächtliche Einfahrt in die ewige Stadt Rom ist eines der alljährlichen Highlights. Damit das Vergnügen Mille Miglia nicht auf drei Tage, dieses Jahr findet die Mille Miglia vom 15. bis 18. Mai statt, im Jahr beschränkt bleibt und um die lange Geschichte des Rennens zu würdigen, gibt es seit
2004 ganzjährig die Möglichkeit dem Zauber der Mille Miglia zu verfallen: mit einem Besuch des Museo Mille Miglia.

Die Idee, dem Oldtimerrennen ein Museum zu widmen, hatte und verwirklichte der Verein Museo della Mille Miglia Città di Brescia, gegründet von den Freunde der Mille Miglia, eine Gruppe von Brescianer Unternehmern gemeinsam mit dem Automobilclub Brescia, also ganz ähnlich wie bei der ersten Mille Miglia haben sich Motorsportbegeisterte zusammengetan. Das Museo Mille Miglia ist im Inneren des Klosters Sant’Eufemia della Fonte, einem architektonischen Prachtkomplex vor den Toren Brescias am Gardasee, untergebracht. Der zum Besitz der Gemeinde Brescia gehörende Gebäudekomplex von immensem archäologischen, geschichtlichen und architektonischen Wert, das nach und nach zu verfallen drohte, wurde im Zuge der Museumsgründung renoviert und erstrahlt in neuem, alten Glanz. Die Lage des Museums an diesem geschichtsträchtigen Ort unterscheidet sich von anderen Automobilmuseen.

Mit Exponaten aus privaten Sammlungen und in Zusammenarbeit mit anderen Oldtimermuseen, darunter das Mercedes-Benz Museum, mit dem eine Zusammenarbeitsvereinbarung getroffen wurde, ist das Museum der Mille Miglia
nicht nur ein Archiv, sondern rekonstruiert ein sportlich-kulturelles Ereignis und führt die Besucher damit gleichzeitig in die Geschichte Italiens, zumindest den Ausschnitt aus Geschichte, Kultur und Brauchtum Italiens von 1927 bis 1957 in den Regionen, die im Laufe der Zeit anlässlich des Rennens durchquert wurden.

Die als Leihgabe zur Verfügung gestellten Autos, wahre Juwelen auf vier Rädern, die nun im Museum bewundert werden können, präsentieren sich im Ausstellungsbereich umgeben von Ausstattungen und Szenen, die vor den Augen des Betrachters die verschiedenen Perioden und Geschichtsepochen des Rennens wachrufen. Dabei ist der Weg durch das Museum in neun Zeitabschnitte eingeteilt, ein roter Faden, bzw. eine rote Linie markieren genau den Rundgang durch die sieben Abschnitte, die der Mille Miglia in den Jahren, von 1927 bis 1957 gewidmet sind, dem Abschnitt der sich mit der Mille Miglia von 1958 bis 1961 befasst, und dem Abschnitt, der sich der heutigen Mille Miglia widmet. Oldtimer, die mit der Mille Miglia verknüpft sind, ergänzen die Ausstellung. Das Museum ist auch Ort des großen Mille Miglia Archivs, das Forschern, Sammlern, Experten und Fans Dokumente, Startlisten, Fotos und Pressematerial, etwa dreihunderttausend Dokumente aus über 100 Jahren, in inzwischen digitalisierter Form zugänglich macht.

Zum Museo Mille Miglia gehört, wie sollte es anders sein, ein Shop. Hier kommen Mille Miglia Fans ganz auf ihre Kosten, im Angebot Mille Miglia Merchandise mit Seltenheitswert. Der Gebäudekomplex des Klostern ist so groß, dass neben dem Museum Veranstaltungsräumlichkeiten für Tagungen und Hochzeiten zur Verfügung stehen, eine Gastronomie vor Ort sorgt für das leibliche Wohl. Das Museo Mille Miglia ist ein echter Ausflugstipp und das wirklich nicht nur für Oldtimerfans.

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